Fragen an Christian Bayer als Simon Fischer
Simon Fischer liebt seine Frau über alles. Als sie auf einmal nicht mehr da ist, bricht für ihn eine Welt zusammen. Seine Verzweiflung lässt er vor allem auch die Ermittlerinnen spüren. Die Polizei agiert in diesem Fall aus seiner Sicht komplett inkompetent. Da bleibt ihm nur eine Wahl – er muss selbst aktiv werden.
Zwischen Liebe und Gewalt – die Figur Simon Fischer ist sehr ambivalent. Wie haben Sie sich dieser Figur genähert?
Die Figur habe ich mit der Regisseurin Anne Zohra Berrached entwickelt. Uns war wichtig, dass wir nicht in Klischees verfallen, sondern die Psychologie der Figur verstehen. Simon Fischer ist ein sehr sensitiver Mann, der durch Stresssituationen schnell nervös wird. Durch diese Irritationen merken die Zuschauerinnen und Zuschauer immer wieder, dass mit ihm etwas nicht stimmt.
Der machtversessene Geschäftsmann Fischer reagiert auf die Ermittlungen überaus impulsiv. Wie würden Sie den Charakter dieses Mannes beschreiben?
Als Geschäftsmann gibt Fischer im Berufskontext den Ton an. Es gibt kaum jemanden, der über ihm steht. Im Privaten sieht es dagegen ganz anders aus. Da ist er unsicher und unfähig, mit seiner Frau zu interagieren, aber zugleich komplett von ihr abhängig. Das Spannende an dieser Figur ist der Wechsel zwischen Überlegenheitskomplex und Minderwertigkeitsgefühl. Das zeigt sich insbesondere im Kontakt mit den Kommissarinnen – es fällt ihm schwer, andere Autoritäten zu akzeptieren.
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