Drei Fragen an Ulrike Folkerts
Was hat Sie bei diesem Tatort am meisten beschäftigt?
Dass der Satz "gleiches Recht für alle" nicht automatisch zutrifft. Und wie schnell ein klitzekleines Vergehen einen in große Schwierigkeiten bringen kann. Besonders, wenn man an die falschen Leute gerät, wie in diesem Fall an eine erfolgssüchtige, egozentrische Anwältin, die die Gegenseite vertritt und keine Wege und Mittel scheut, die Klägerin anzugreifen und zu diffamieren.
Lena und Johanna werden von internen Ermittlern befragt. Was ist der Reiz bei dieser Konstellation?
Lena wird in diesem Fall von ihrer Schusswaffe Gebrauch machen und muss sich dafür rechtfertigen. Auch ihre Kollegin Johanna wird diesbezüglich befragt. Beide Kommissarinnen sollen gegeneinander ausgespielt werden. Der Reiz liegt natürlich darin, dass wir als Schauspielerinnen die Seite gewechselt haben, plötzlich diejenigen sind, die in die Zange genommen werden. Da gibt es viel zu spielen, und für das einzustehen, was Lena getan hat.
Lisa Bitter ist seit zehn Jahren im Team. Sie beide als Schauspielerinnen haben von Anfang an gut zusammengearbeitet, wo gibt es Veränderungen?
Zu Beginn war Johanna Stern als junge und ehrgeizige Profilerin eher dazu da, mit Lena zu streiten, ihr Paroli zu bieten, anderer Meinung zu sein. Das hatte etwas von Zickentheater. Wir waren uns schnell einig, wir können auch unterschiedlicher Meinung zu einem Fall sein und trotzdem ein gutes Team werden, wo Vertrauen und ein sich Aufeinander-Verlassen-Können im Vordergrund steht. Das hat sich jetzt schon einige Jahre bewährt und geht in die richtige Richtung. Gerade auch in diesem Tatort spielt das Vertrauen der beiden Kommissarinnen zueinander eine große Rolle.
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