Drei Fragen an Stefan Kolditz
Drehbuchautor
Sie hatten die Idee, zum Start des Berliner "Tatort"-Teams Rubin und Karow etwas Neues zu konzipieren – vier inhaltlich verbundene Fälle. Hatte das deutsche Fernsehen diesbezüglich etwas nachzuholen?
Das deutsche Fernsehen hat auf vielen Ebenen viel nachzuholen. In dem Fall waren wir aber nicht die Ersten, die eine sogenannte Horizontale konzipiert hatten. Der Rostocker "Polizeiruf" hatte das schon vor uns getan, wenn auch etwas unspektakulär aufgelöst, während wir einen Schritt weitergehen und den vierten Teil ausschließlich der dramatischen Auflösung des Rätsels um Karows Vergangenheit widmen. Das passiert, so weit ich das sehen kann, zum ersten Mal im "Tatort".
Warum haben Sie diesem Film den Namen "Dunkelfeld" gegeben?
Die Idee kam von der rbb-Redaktion. Dunkelfeld ist in der Kriminologie die Differenz zwischen den offiziellen Straftaten und den vermuteten, die nicht sichtbar sind.
2014 sagten Sie, Sie wollten moderne, widersprüchliche "Tatort"-Figuren schaffen. Wie hat sich aus Ihrer Sicht das Ermittlerduo Rubin und Karow bisher entwickelt?
Von den vier Fällen habe ich den ersten und den vierten geschrieben. Nina Rubin und Robert Karow sind ein sehr gegensätzliches, fast schon antagonistisches Duo mit extremen und echten Untiefen, die ich fesselnd finde. Ich hoffe, dass das in den kommenden Folgen so bleiben und weiterentwickelt wird.
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