Interview mit Gabriela Maria Schmeide
Sie spielt Silke Althoff im "Tatort: Die Wiederkehr"
Frau Schmeide, im Radio Bremen-"Tatort": Die Wiederkehr" sieht man Sie in der Rolle der Witwe Silke Althoff. Man leidet mit der Figur, deren Mann sich das Leben genommen hat und deren vermisste Tochter nach zehn Jahren wieder auftaucht. Und zugleich lehnt man sie ab, da sie Hauptkommissarin Inga Lürsen die Schuld an diesem Familiendrama gibt. Wie haben Sie die Figur angelegt?
Eine Figur lege ich nicht nur selber an, das ist immer eine Absprache zwischen Regie und Schauspieler. Und das ist auch das, was mir an der Arbeit Spaß macht: Ich biete in der ersten Probe intuitiv etwas an, und dann sagt die Regie, wie man das noch anfüllen könnte ... wenn nötig. Der Regisseur hat ja den ganzen Film im Kopf, ich bin ganz im dem Moment. Beim Lesen des Drehbuchs mochte ich das Ambivalente an Silke gleich: Man weiß nicht, ob man ihr Recht geben will oder nicht.
Sie hatten vor vielen Jahren schon mal eine kleine Rolle in einem Radio Bremen-"Tatort". Jetzt jedoch spielen Sie eine tragende Rolle, bei der das Autorenteam von Anfang an Sie als Idealbesetzung vor Augen hatte. Wie ist das für Sie?
Das wusste ich nicht, dass das Autorenteam schon beim Schreiben an mich gedacht haben soll ... wie schön! Welch tolles Gefühl, sich vorzustellen, dass man jemandem beim Entwickeln einer Figur so vor Augen steht. Allerdings hoffe ich, dass ich dann doch noch Überraschendes einbringen konnte und nicht alles vorherseh- und planbar war.
Was hat Sie konkret dazu bewogen, die Rolle anzunehmen?
Der ausschlaggebendste Punkt war die Zeit: Ich war so glücklich, dass es sich nach langem Hin und Her so ergab, dass ich genau in dem Zeitraum konnte. Das ist bei einem am Theater fest engagierten Schauspieler nicht so einfach. Aber dann sollte es wahrscheinlich sein ... Und dann hatte ich einfach große Lust, diese getriebene Frau zu spielen.
Sie leben in Bremen. Wie ist es für Sie gewesen, in der Heimatstadt zu drehen?
Einfach schön! Keine weite An- und Abreise zu haben, zu Hause trotz- dem präsent zu sein und dabei einen guten Film zu drehen ... Schauspielers Traum! Auch wenn ich auf die Weise leider nie in den Genuss des von den Kollegen so hochgerühmten Hotels kommen werde. (lacht)
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