Interview mit Jürgen Werner

Drehbuch

»Auf ewig Dein beendet den ersten Entwicklungsbogen unserer vier Ermittler auf eine hoffentlich sehr dramatische Art und Weise.«

Peter Faber,Daniel Kossik,Nora Dalay und Jonas Zander gemeinsam am Tatort.
Im Wald wurde eine Mädchenleiche gefunden. Die Komissare Peter Faber, Daniel Kossik und Nora Dalay schauen sich zusammen mit dem Rechtsmediziner Jonas Zander den Tatort an. | Bild: WDR / Thomas Kost

Sie haben die Drehbücher zu allen vier Fällen der Dortmunder Tatort Kommissare geschrieben. Warum ist "Auf ewig Dein" ein ganz besonderer Film in dieser Reihe?

Auf ewig Dein beendet den ersten Entwicklungsbogen unserer vier Ermittler auf eine hoffentlich sehr dramatische Art und Weise. Es werden die letzten offenen Fragen beantwortet und eine Basis geschaffen, die neue Entwicklungen möglich macht. Vier so gute Schauspieler, wie wir sie beim Dortmunder Tatort haben, wollen weiter überrascht und herausgefordert werden.

Im Dortmunder Tatort stehen nicht nur die jeweiligen Mordfälle im Fokus. Wie in vielen amerikanischen Serien üblich, wird hier die Entwicklung der vier Kommissare als durchgehende Geschichte erzählt. Bei nur zwei Tatort-Produktionen aus Dortmund im Jahr: Wie lange wird da vorgeplant: Stand zum Beispiel bei Folge 1 schon fest, dass die Kommissarin Nora Dalay im vierten Fall schwanger wird?

Es war von Anfang an klar, dass wir über vier Folgen sprechen und die ersten Horizontalen bis dahin zu Ende erzählen. Aber es wurde kein fester Bogen festgelegt, eher ein loses Gerüst, das jederzeit genügend Möglichkeiten bot, weiter daran zu arbeiten. Nach Ausstrahlung der ersten beiden Folgen haben wir uns zusammengesetzt und besprochen, was hat gut funktioniert, was weniger. Sonja Goslicki auf Produzentenseite, Prof. Gebhard Henke und Frank Tönsmann auf Seiten des Senders waren da sehr gute Partner, die mich als Autor nie eingeschränkt, sondern immer positiv motiviert haben. Die Idee, dass Nora schwanger wird und wie wir im weiteren Verlauf damit umgehen, entstand zum Beispiel bei einem dieser Gespräche.

Die Geschichte der vier Ermittler nimmt im Dortmunder Tatort viel Platz ein. Für Sie als Autor: Was bedeutet das für den jeweiligen Kriminalfall?

Viel Arbeit, aber noch mehr Spaß. Es sind ja nicht nur die vier Ermittler, vier hervorragende Schauspieler, die anständig bedient werden wollen. Wir erzählen ja auch konsequent nur aus der Sicht unserer Hauptfiguren. Welcher Zeuge, welcher Tatverdächtige zeigt gegenüber Ermittlern schon seine wahren Emotionen? Das zwingt zu einer anderen Erzählweise, einem anderen Tempo. Da ist man als Autor manchmal am Verzweifeln, aber wenn man dann sieht, was die Regisseure Thomas Jauch, der das Team mit entwickelt hat, Andreas Herzog und Dror Zahavi daraus gemacht haben, dann hat sich die Mühe mehr als gelohnt.

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