Interview mit Dror Zahavi
Regie
Statt dem üblichen Ermittler-Duo sind beim Dortmunder Tatort vier Kommissare im Einsatz: Stellt das den Regisseur vor größere Herausforderungen?
Jeder Film hat seine Besonderheiten in der Realisierung. Der Tatort Dortmund erfordert eine ganz andere Dramaturgie und Aufmerksamkeit, ein anderes Tempo, eine andere technische Realisierung im Sinne von Schnitten, von der Erzählweise. Man erzählt die Geschichte aus der Perspektive der vier Kommissare. Das ist das Konzept. Ich habe sensible und gute Arbeit mit den Schauspielern gehabt.
"Auf ewig Dein" ist der vierte Tatort aus Dortmund: Haben Sie als Regisseur bei einem vergleichsweise neuen Team mehr Spielraum, die Charaktere in einem neuen Licht zu zeigen als bei einer sehr eingespielten Produktion?
Ich habe vor dem Tatort zwei andere Tatorte gemacht, habe aber nicht das Gefühl gehabt, dass die Charaktere unverrückbar sind. Innerhalb der groben Figurenzeichnung verschaffe ich mir die Freiheit, die Figuren auch anders zu zeichnen. Bei den Dortmundern ist Faber zum Beispiel nicht so extrovertiert und äußerlich verrückt, sondern eher so, wie ich ihn sehe. Es ist meine Arbeit, den Schauspieler davon zu überzeugen. Ich hoffe, dass der Zuschauer das auch so sieht. Ich kann das nur so machen, wie ich es fühle.
Bei diesem Fall sind die Kommissare einem Serienmörder auf der Spur: Was hat sie gereizt, "Auf ewig Dein" in Szene zu setzen?
Ich habe den Tatort "Franziska" inszeniert mit der Colonia Media, der Produzentin Sonja Goslicki und dem WDR-Redakteur Frank Tönsmann. Bei "Auf ewig Dein" war es die gleiche Konstellation, auch Jürgen Werner als Drehbuchautor war wieder dabei. Ich habe mich zu der Zusammenarbeit entschieden, weil ich weiß, dass sie ihre Arbeit unheimlich gut machen. Solche Bedingungen mag ich, sie schenken mir ein großes Vertrauen und so fühle ich mich frei, auf meine Weise Stoffe zu realisieren.
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