Interview mit Anna Fischer
Ada Holländer ist "das sehende Auge" von Romy Heiland. Wie sieht Adas Berufsalltag aus? Was genau macht sie für Romy?
Ada ist Romy Heilands Tor zur visuellen Welt: Sie ist für alltägliche Tätigkeiten wie Kaffee kochen oder Akten vorlesen zuständig, sie weist sie auf Hindernisse im Straßenleben hin und ist auch für Romys äußeres Erscheinungsbild verantwortlich: Ob nun ihre Bluse falsch zugeknöpft, das Make-up verlaufen ist oder ob sie Essensreste zwischen den Zähnen hat. Adas Stärke liegt darin, alles genauestens zu beobachten und dies Romy auf ihre unkonventionelle Art und Weise mitzuteilen. Dies führt oftmals dazu, Romy neue Perspektiven in einem Fall zu eröffnen.
Ada Holländer ist hochemotional, hat das Herz am rechten Fleck und ist ziemlich chaotisch. Gibt es Parallelen zwischen Ihnen und Ihrer Rolle?
Natürlich gibt es Parallelen, aber im Gegensatz zu Ada bin ich sehr organisiert und strukturiert, komme auch sehr selten zu spät, bin eher viel zu früh da. Letztens habe ich sogar mein Flugzeug verpasst, weil ich drei Stunden zu früh da war und am Flughafen eingeschlafen bin (lacht). Ich würde sagen, dass uns die Lebensfreude und der Drang, frei heraus zu sprechen, verbinden.
Gegensätze ziehen sich an: Ada Holländer und Romy Heiland könnten unterschiedlicher nicht sein. Was macht aus Ihrer Sicht ein gutes Team aus?
Wie gesagt, gegensätzliche Pole ziehen sich an. Interdisziplinarität, also das Verschmelzen verschiedener Kenntnisse, durchdachte Arbeitsteilung, Schwächen zu verzeihen und Stärken zu nutzen, den Mut zu haben, sich alles zu sagen, Ehrlichkeit, sich auf den anderen verlassen können – das macht für mich ein funktionierendes Team aus.
Kannten Sie eigentlich die Geschichte von Pamela Pabst? Und wie war es, sie zu treffen?
Ich habe erstmals von Pamela Pabst im Laufe der Vorbereitung zum Dreh gehört, dabei durfte ich sie im Gericht besuchen und an einer Verhandlung teilnehmen. Sie ist eine bemerkenswerte Frau. Sie ist sehr unterhaltsam und hat stets eine wahnsinnig spannende Geschichte parat. Ich habe höchsten Respekt davor, mit welcher Leichtigkeit sie den Alltag trotz ihrer Blindheit meistert. Selbst wenn sie bei einer Verhandlung gegen einen Tisch prallt, nimmt sie das lässig hin und macht weiter, als wäre nichts gewesen. Sie liebt ihre Arbeit als Anwältin, und es macht Spaß, ihr dabei zuzusehen. Man kann sehr viel von ihr lernen.
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