Julia Malik ist Silke Wegner
Ihre Figur Silke Wegner hat ein schlechtes Gewissen ihrer Schwester gegenüber. Können Sie das nachvollziehen? Haben Sie ein gutes Verhältnis zu Ihren Geschwistern?
Glücklicherweise habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Geschwistern, aber in der Situation, in der sich Silke befindet, kann ich das absolut nachvollziehen. Sie liebt ihre Schwester über alles und musste trotzdem diese Entscheidung treffen, natürlich auch aus Liebe zu der Schwester.
Lügen, Geheimnisse – wie stehen Sie dazu? Halten Sie sie für zulässig?
Mich interessiert Wahrheit leidenschaftlich. Ich möchte die Menschen und Vorgänge um mich herum verstehen und ihre Wahrheiten kennenlernen. Das macht auch meine Arbeit aus. Ich glaube aber, dass Lügen und Geheimnisse auch ein Teil der Wahrheit sind. Lügen entstehen aus Wahrheit plus Angst, und Angst gehört ja auch zur Wahrheit.
Die Diagnose Aneurysma stellt von einer Sekunde auf die andere eine neue, gefährliche und einschneidende Lebenssituation dar. Kennen Sie so etwas auch? Wie gehen Sie damit um?
Zum einen werde ich innerlich ganz ruhig und bestimmt, weil der Körper weiß, dass er sich jetzt auf das Wesentliche konzentrieren muss. Aber die Panik flattert dabei irgendwo im Hintergrund und zeigt sich erst hinterher.
An einer Stelle sagt Dr. Sherbaz zu Silke, dass ein bisschen Egoismus zum Elternsein dazu gehöre. Sehen Sie das auch so?
Ich finde, wir müssen uns als Eltern aus mehreren Gründen darum kümmern, dass es uns gut geht. Ich bespreche mit meinen Kindern ziemlich viel, und da ist mir auch ihre Meinung wichtig, aber entscheiden muss ich allein. Das ist nur meine Aufgabe, und die Entscheidungen muss ich auch verantworten können.
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