Hinter dem Abgrund – Leben in der Lausitz
Doku-Serie
Die Lausitz steht vor dem Kohleausstieg – und damit geradezu exemplarisch für einen Wandel, den viele Regionen dieses Landes erlebt haben, erleben oder erleben werden. Doch was macht der stete Umbruch mit den Menschen in den Kohleregionen? Die dokumentarische Serie "Hinter dem Abgrund – Leben in der Lausitz" zeigt die echte Region, den Kontext, vor dem die Krimihandlung der fiktionalen Serie "Lauchhammer – Tod in der Lausitz" spielt. Sie liefert in vier Folgen á 45 Minuten den publizistischen Hintergrund, der in der Fiktion keinen Raum hat.
Die Reihe begleitet ihre Protagonist:innen über mehrere Monate, lässt sie für sich selbst sprechen und verzichtet weitgehend auf Kommentierungen. Die Zuschauer:innen begegnen etwa der Architektin, die in Hoyerswerda den Rückbau jener Plattenbauten betreut, die ihr Vater einst bauen ließ; dem Eisverkäufer, der im ers- ten Leben "Kraftwerker" in der "Schwarzen Pumpe" war und im zweiten den ersten Sexshop der Region eröffnete, um dann im dritten die "Leckstation", seine Eisdiele, zu eröffnen. Sie begegnen auch der Blütenkönigin, die in ihrer Freizeit im Internet Videos verlassener Orte der Lausitz postet und die Cheerleader des Eishockey-Teams trainiert; dem Unternehmer, der einen Steinwurf vom abgewickelten Kohlekraftwerk die ersten Start-Ups aus der Autoindustrie ansiedeln konnte; der Sorbin, deren Haus der Kohle weichen musste, die sich gerade den Traum von einem amerikanischen Farmhaus erfüllt hat und die die Tracht der Vorfahren nie wieder anziehen will.
Die dokumentarische Serie "Hinter dem Abgrund – Leben in der Lausitz" zeigt, was die politischen Entscheidungen und die Kohle-Milliarden aus den Bundeskassen mit den Menschen vor Ort machen.
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