Phantom – Serientätern des Ostens auf der Spur
Dokumentation
Eine 14-fache Mordserie aus den 1960er Jahren sorgt in Polen bis heute für Aufregung. Zwar hat man den Mann gefasst und 1976 gehängt, doch war er wirklich der Richtige? Es gibt daran bis heute Zweifel. Und auch im Nachbarland DDR gab es Serien, in denen man trotz jahrelanger Ermittlungen im Dunkeln tappte – auch, weil es bestimmte Verbrechen nach staatlicher Lesart einfach nicht geben durfte - wie etwa Sexualverbrechen. Triebhafte Gewalt widersprach der Idee eines sozialistischen Menschenbildes.
Magda Gwozdz-Pallokat, die als Journalistin in Deutschland und Polen arbeitet, geht den mysteriösen Serien nach, trifft frühere Ermittler und Experten. Sie spürt den kriminalistischen Arbeiten, aber auch dem öffentlichen Umgang mit den Verbrechen nach - der sie in die Entstehungszeit einer Wissenschaft führt, die heute als "Profiling" bekannt ist, und die gerade aus Ostdeutschland wichtige Impulse bekam.
Mit den Recherchen zum "Vampir" trifft Magda aber auch auf ihre eigene Geschichte: "Geh nicht in diesen Wald", sagte man ihr schon als kleines Mädchen in ihrer oberschlesischen Heimat - derselben Gegend, in der auch der "Vampir" sein Unwesen getrieben hatte. Und im allernächsten Umfeld stößt sie dabei auf überraschende Erkenntnisse.
Die 45-minütige Doku thematisiert Verbrechen aus sozialistischer Zeit, die die Ermittler von einst im Heute einholen. "Phantom" führt in die Hintergründe des Stoffs: Kriminalistik und Ermittlungsarbeit in den sozialistischen Staaten Mittel- und Ostmitteleuropas – Methoden, die hier entwickelt wurden und die wir heute als "Profiling" kennen.
Die Doku wird ab dem 1. September in der ARTE Mediathek und ab dem 16. September in der ARD Mediathek abrufbar sein; das MDR-Fernsehen strahlt sie am 27. September um 22:05 Uhr aus, ARTE bereits am 8. September um 22:35 Uhr.
Kommentare