Interview mit Katja Weitzenböck
Frau Weitzenböck, Sie spielen Ella Kemp, die Frau eines Mediators. Wer ist diese Frau, wie sieht ihr Leben aus?
Sie liebt ihren Mann ohne Frage, und wünscht sich nichts sehnlicher als mehr Zeit mit ihm zu verbringen und seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Er kümmert sich aber lieber um seine Klienten. So 'passiert' es ihr nun mal mit dem Nachbarn, der sensibel, musikalisch und häuslich ist. Jetzt steckt Ella in einer emotionalen Klemme: Sie liebt ihren Mann, will aber ihr Leben so nicht weiterführen. Diese Spannung prägt ihr Verhalten und dann wird sie unerwartet schwanger und muss sich nun endgültig entscheiden.
Ihr TV-Ehemann Paul fragt Sie in einer Szene 'Wenn das der letzte Tag wäre, was würdest du tun?'. Haben Sie sich diese Frage auch schon einmal gestellt?
Ja und zwar, als wir diese Szene gedreht haben. Mich hat das total bewegt. Die Antwort, die ich als 'Ella' laut Drehbuch darauf gebe, finde ich sehr beeindruckend – dass sie ihn und den gemeinsamen Sohn zum einem Eis einladen würde. Diese Worte sind sehr berührend in ihrer Schlichtheit. Auch ich gehe mit meinen beiden Kindern gern und oft Eis essen, das ist für uns so eine Art heilige Familienzeit. Ich lebe mein Leben zwar nicht, als wäre jeder Tag der letzte. Aber ich bin schon darum bemüht, jeden Tag bewusst zu leben, immer wieder neu zu gestalten, mich für Dinge zu entscheiden.
Gab es rund um die Dreharbeiten für Sie ein unvergessliches Erlebnis?
Da fällt mir sofort der Muttertag mit Harald Krassnitzer ein, der ja ein Phänomen an Fürsorglichkeit gegenüber allen Team-Mitgliedern ist. Wir haben irgendwo in der Wiener Vorstadt gedreht und er hat uns in der Mittagspause mit einem Gedicht über die Mütter dieser Welt überrascht. Als er anschließend Blumen an alle Mütter am Set verteilt hat, war ich den Tränen nah.