Julia Thurnau ist Christine Schremmer
Sie spielen eine Mutter, die ihr Kind abgegeben hat, als sie mit ihrer Lebenssituation nicht zurechtkam. Nun möchte sie aber Kontakt zu ihrer Tochter. Wie denken Sie darüber?
Es ist spannend, solch eine Mutter zu spielen, die nicht in der Lage war, sich um ihr Kind zu kümmern, und dann voller Selbstbewusstsein vor einer jungen Erwachsenen steht und sie kennenlernen will. Dass diese Begegnung auf Augenhöhe stattfindet, war der Regisseurin Franziska Jahn und mir beim Drehen sehr wichtig.
Zum Thema Alkoholismus und die Folgen sagt Ihre Figur Christine Schremmer: „Am schwersten ist es, sich selbst zu vergeben“. Können Sie das nachvollziehen?
Ich frage eher: Wie kann eine Gesellschaft sich verzeihen, dass die, die unentgeltlich das Gros dieser Wahnsinnsarbeit leisten, Kinder großzuziehen, auch noch weniger verdienen?
In dem Film haben Sie eine Bude mit Weihnachtsschmuck und traditionellem Kunsthandwerk. Schmücken Sie ihre Wohnung auch so? Was bedeutet Ihnen das Weihnachtsfest?
Wir haben einen Teil der Weihnachtskugeln für den Film selbst bemalt, für mich war das ein Teil der Rollenfindung. Wir bemalten viele Kugeln mit dem Horusauge, einem altägyptischen Zeichen von Sonne und Mond, einem Schutzzeichen gegen den bösen Blick, welches für die Regisseurin Franziska Jahn als junges Mädchen den Weg in die Freiheit symbolisierte. Die Vorstellung, dass Christine Schremmer malenderweise aus der Krise zurück ins Leben findet, ist mir persönlich sehr nah.
Kommentare