Fr., 10.11.23 | 05:30 Uhr
DeutschlandTrend
November 2023
Unzufriedenheit mit Ampel-Regierung: nur ein Drittel für die Fortsetzung der Koalition
Die Unzufriedenheit mit der aktuellen Arbeit der Bundesregierung ist hoch. Nur knapp ein Drittel der Befragten (32 Prozent) im aktuellen DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin spricht sich für ein Fortbestehen der Ampelkoalition bis zur nächsten regulären Bundestagswahl im Jahr 2025 aus. 41 Prozent der Bürger befürworten dagegen Neuwahlen vor dem Ende der Legislaturperiode. 16 Prozent setzen auf einen Koalitionswechsel und würden eine große Koalition aus SPD und Union begrüßen.
Die stärksten Befürworter von Neuwahlen sind die Anhänger der AfD (86 Prozent). Bei den Parteigängern der Union unterstützen dies 39 Prozent, 34 Prozent stimmen für einen Eintritt in eine große Koalition. Bei den Gefolgsleuten von SPD (62 Prozent) und Grünen (80 Prozent) überwiegt die Zahl derer, die sich für eine Fortsetzung der Ampelkoalition über die gesamte Amtszeit einsetzen. Bei den Anhängern der FDP ist das Bild differenzierter. Zwar votieren 47 Prozent dafür, die Regierung mit SPD und Grünen weiterzuführen, doch sprechen sich immerhin 39 Prozent der liberalen Wähler dagegen aus.
Bürger gehen Maßnahmen zur Bekämpfung von Antisemitismus nicht weit genug
Während in den Ampel-Parteien über eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine diskutiert wird, sind die Bundesbürger bei dieser Thematik ähnlich zurückhaltend wie zuletzt bei der Debatte um die Abgabe von Kampfflugzeugen. Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten (52 Prozent) spricht sich gegen eine Lieferung der Marschflugkörper aus, nur 36 Prozent sind dafür. 12 Prozent können oder wollen sich nicht positionieren. Am stärksten ausgeprägt ist die Ablehnung einer Lieferung der Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine in den ostdeutschen Bundesländern (70 Prozent). In den westlichen Bundesländern ist es eine knappe Mehrheit, die sich gegen eine Abgabe ausspricht (47:40 Prozent). Bundesweit ist die Ablehnung einer Lieferung der Taurus-Raketen an die Ukraine bei den Anhängern der AfD am größten (76 Prozent). Deutliche Zustimmung für eine Überlassung der Marschflugkörper signalisieren die Wähler von Grünen (68 Prozent) und FDP (56 Prozent). Anhänger von SPD und Union sind in dieser Frage nicht eindeutig positioniert.
Sonntagsfrage: kaum Veränderungen, Bündnisgrüne und FDP gewinnen leicht
Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, könnte die Union ihren Spitzenplatz verteidigen und käme als stärkste Fraktion nach wie vor auf 30 Prozent. Die AfD bliebe mit 21 Prozent auf Platz zwei, würde aber gegenüber der vergangenen Umfrage vom 2. November für den ARD-DeutschlandTrend einen Prozentpunkt verlieren. Die SPD käme nur noch auf 15 Prozent (- 1 Prozentpunkt) und würde nach dem bisherigen Tiefpunkt im Oktober und einer leichten Verbesserung in der Vorwoche erneut ihr schwächstes Ergebnis seit der Bundestagswahl 2021 erreichen. Bündnis90/Die Grünen zeigen sich etwas erholt und würden ebenfalls 15 Prozent erreichen (+ 1 Prozentpunkt). Auch die FDP kann knapp zulegen und wäre mit 5 Prozent wieder im Deutschen Bundestag vertreten. Die Linke würde den Einzug dagegen verpassen und nur noch vier Prozent der Stimmen erhalten (- 1 Prozentpunkt). Die Freien Wähler lägen unverändert bei drei Prozent.
Stand: 10.11.2023 11:18 Uhr