SENDETERMIN Mi., 27.03.24 | 05:30 Uhr | Das Erste

Service: Künstliche Kniegelenke

mit Dr. Christian Karst, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Service: Künstliche Kniegelenke | Video verfügbar bis 27.03.2026 | Bild: WDR

Täglich werden 550 künstliche Kniegelenke in Deutschland eingesetzt. Damit zählen diese Knieoperationen laut der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. ( AWMF) zu den zwanzih häufigsten Operationen, die in Deutschland durchgeführt werden.

Jeder Fünfte ist unzufrieden

Häufig bekommen Patienten wegen Schmerzen beim Sport oder im Alter ein künstliches Kniegelenk eingesetzt. Wenn dann nach der Operation Schmerzen bleiben oder neue auftreten, sind Operierte unzufrieden mit dem Ergebnis. Laut AMWF ist das bei etwa 10 – 20 Prozent der Menschen, die eine künstliche Knieprothese bekommen haben, der Fall.

Muss wirklich operiert werden?

Viele Knieoperationen sind überflüssig und es können Komplikationen auftreten. Bei etwa einem Viertel der am Knie Operierten verbessern sich die Beschwerden nicht. Daher sollten schon im Vorfeld Alternativen gesucht und ausprobiert werden. Nach einer OP-Empfehlung hat jeder Patient das Recht, bei einem weiteren Facharzt eine Zweitmeinung einzuholen. Denn die Entscheidung für eine Operation oder eine konservative Behandlung liegt letztendlich beim Patienten.

Alternativen zum kompletten künstlichen Kniegelenkersatz

Anstatt das komplette Knie künstlich zu ersetzen, kann in manchen Fällen eine Teilersatzprothese genügen. Der Vorteil ist, es wird weniger Knochen entfernt und das vordere Kreuzband und Muskulatur bleiben intakt, was für eine höhere natürliche Stabilität im Gelenk sorgt.
Eine Knochenknorpeltransplantation könnte eine Alternative zum künstlichen Knie sein, wenn der Knorpel im Knie nur auf einer kleinen Fläche angegriffen ist.
Die Korrektur einer Beinfehlstellung wie O – oder X – Bein kann auch dazu beitragen, ein künstliches Knie zu verhindern.

Konservative Therapie

Oft sind konservative Therapien besser als jede Operation. Dazu gehören gezieltes Training, Sport oder Physiotherapie. Das ist am Anfang schmerzhaft, aber durch den Aufbau von Muskeln sollen die Knochen entlastet werden.

Bei Übergewicht kann es helfen, abzunehmen und so das Kniegelenk zu entlasten. Ein kniegelenknahes Muskeltraining oder auch Gesamtkörpermuskeltraining tragen dazu bei, das Gelenk zu stabilisieren. So kann das Kniegelenk vor einer Überlastung geschützt werden. Auch gelenkschon