So., 13.08.23 | 18:30 Uhr
Das Erste
Schweden: Frische Gräber für den Ukrainekrieg
Es sind wenige Woche nach Midsommar. Schweden scheint still zu stehen. Die längsten und sonnigsten Tage im Jahr sind im Norden eine unbeschwerte Zeit. Viele haben jetzt Sommerurlaub. Malin Pihlgren hat noch nicht frei. Die Pfarrerin aus der Gemeinde Höör im Süden Schwedens hat einen Termin, auf dem Friedhof. Die Pfarrerin sucht neue Beerdigungsflächen.
Platz für neue Gräber
Die kleine Gemeinde in Südschweden hat Platz für 7000 neue Gräber. Trotzdem muss sie nun darüber nachdenken, wo weitere Beerdigungsplätze angelegt werden können. Das Oberhaupt der Schwedischen Kirche hat dies angeordnet.
Sommer wie Winter sollen zahlreiche Kriegsopfer begraben werden können. Für viele Gemeinden sind die Anweisungen der Kirchenleitung besorgniserregend.
Malin Pihlgren wurde vor einem halben Jahr zur Gemeindevorsteherin ernannt. In ihrer ersten Woche bekam sie Post vom Erzbischof. Schwedens Kirchenoberhaupt forderte alle Gemeinden dazu auf, dass sie Vorkehrungen treffen sollen - um sehr viele Menschen begraben zu können.
Malin Pihlgren lässt sich zeigen, wo derzeit die Toten aufgebahrt werden. Die Auflagen der Kirchenleitung machen es wahrscheinlich, dass die Pfarrerin mehr Platz für Bestattung vorsehen muss. Zusätzliche Schaufeln und Spaten haben sie schon eingelagert. Dazu horten sie Benzin und Strom Aggregate. Mundschutz und Plastikfolien. Sogar neue Wassertanks sind jetzt Pflicht.
Die Auflagen aus dem Bischofs-Brief haben sie nun alle erfüllt. Als einer der ersten Gemeinden des Landes. Nun sagt die Pfarrerin noch, könne auch in ihrer Gemeinde der schwedische Sommer kommen.
Autor: Christian Blenker, ARD Stockholm
Stand: 14.08.2023 10:12 Uhr
Kommentare