Mo., 15.06.15 | 20:15 Uhr
Das Erste
Wie gut ist unser Wasser?
Folge 1
Nichts trinken die Deutschen lieber als Wasser. Im vergangenen Jahr konsumierte jeder Bundesbürger im Durchschnitt 143 Liter Mineralwasser. Dies ist Anlass für Tim Mälzer zu fragen, wie gut unser Wasser ist. Im Lebensmittel-Check begibt er sich deutschlandweit auf Spurensuche.
Riesiger Markt
Im bayerischen Getränkemarkt hat er 200 Wassersorten zur Auswahl und stellt fest: Flaschenwasser ist ein riesiger Markt. Der Kunde zahlt hier nicht nur für das Wasser, sondern vor allem auch für das Flaschendesign und die Transportkosten. Bei seinem Besuch bei einem niedersächsischen Brunnenbetrieb erfährt er, wie Regenwasser in hunderten von Jahren seinen Weg durch Gestein und Ton findet und schließlich zu Mineralwasser wird.
Leitungswasser dagegen ist 65 mal billiger. Bei den Münchner Stadtwerken erklärt Reiner List, dass Wasser aus dem Hahn das am stärksten kontrollierte Lebensmittel Deutschlands ist. Allein in München werden jährlich 15.000 Wasserproben analysiert und zusätzlich von hochsensiblen Saiblingen getestet. Weiter geht die Reise zur Stiftung Warentest nach Berlin. Hersteller von Filtern versprechen, Wasser weich zu machen. Doch im Test zeigt sich, die Filter bringen kaum was.
Und schließlich der Geschmack. Der Berliner Wassersommelier Arno Steguweit und Koch Tim Mälzer verkosten verschiedene Wasser. Kann der Sommelier den Unterschied zwischen Discount-, Marken- und Gourmet-Wasser schmecken?
Welche Flaschen sind ökologisch sinnvoll?
Zumindest, das stellt sich im Gespräch mit dem Vertreter einer bekannten Mineralwassermarke heraus, befindet sich in den Flaschen einer Marke immer das gleiche Wasser, egal ob in einer schick gestalteten Gourmetflasche oder in einer schlichten günstigeren Verpackung.
Verbraucherschützerin Daniela Krehl erklärt Tim Mälzer den Unterschied zwischen Flaschen- und Leitungswasser und entzaubert den Flair vom italienischen Import-Wasser. Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe zeigt Tim Mälzer, wie sich Kampfpreise doch auf die Qualität von Wasser auswirken und welche Flaschen ökologisch sinnvoll sind.
Bakterien in Sodasprudelflaschen entdeckt
Im Bad Nauheimer Institut für Sporternährung erfährt Tim Mälzer am eigenen Leibe – bei Sauna und Denksport – dass sich Dehydrierung direkt auf die geistige Leitungsfähigkeit auswirkt. Schließlich besucht er noch den Mainzer Hygiene-Wissenschaftler Wolfgang Kohnen, der in Sodasprudelflaschen Fäkalbakterien entdeckt hat.
Sein persönliches Engagement widmet Tim Mälzer einer Initiative: Das Netzwerk "Viva con agua" verkauft Mineralwasser und spendet 60 Prozent aus dem Gewinn an weltweite Brunnenprojekte mit dem Ziel, dass jeder Mensch Zugang zu sauberem Trinkwasser erhält.
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