SENDETERMIN So., 29.09.24 | 23:35 Uhr | Das Erste

Denis Scheck empfiehlt: "Innerstädtischer Tod" von Christoph Peters

Denis Scheck empfiehlt: "Innerstädtischer Tod" | Video verfügbar bis 29.09.2029 | Bild: ARD

Dieser Roman zielt mitten ins politische Herz der Bundesrepublik. Nach den Desastern der Wahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen kommt Christoph Peters "Innerstädtischer Tod", der Abschlussband seiner genialen Berlin-Trilogie, genau zur rechten Zeit.

Es ist ein Schlüsselroman über das politische Berlin heute, über die neue Rechte und Linke und ihre unheilige Allianz mit Putins Russland, über Korruption und über den internationalen Kunstbetrieb. Vor allem ist dieser Roman aber ein dem Politblabla, dem Mediensprech und der Kunstweltlingo abgelauschtes Sprachkunstwerk.

Christoph Peters erzählt von dem jungen Künstler Fabian Kolb, der mit einer großen Installation kurz davorsteht, ein Star des internationalen Kunstbetriebs zu werden. Blöd nur, dass sein Galerist mit Ausstellungsräumen in einer ehemaligen Kirche gerade als Metoo-Täter geoutet wird. Und erst recht blöd, dass Fabian Kolbs Onkel Hermann Carius stellvertretender Vorsitzender und vor allem Vordenker der Partei "Neue Rechte" mit Sitz und Stimme im Bundestag ist. Hermann Carius ist ein Mann mit einer Mission. Er will, Zitat, "die europäisch-abendländische Kultur vor der Auslöschung durch orientalische Wirtschaftsmigranten, amerikanischen Vulgärkapitalismus, chinesische Totalüberwachung … retten". Doch was ist das eigentlich, fragt Peters in seinem Roman, diese "europäisch-abendländische Kultur"?

So muss Gegenwartsliteratur sein: brandaktuell, am Puls der Zeit, hier findet sich, was nicht in der Zeitung steht. Eine helle Freude des Denkens. Dieser Roman ist eine Einladung, seinem politischen Weltbild ein Upgrade zu verschaffen. Also vertrauen Sie mir, ich weiß, was ich tue, und lesen Christoph Peters "Innerstädtischer Tod", erschienen im Luchterhand Verlag.

Christoph Peters: "Innerstädtischer Tod". Luchterhand Verlag.

Stand: 29.09.2024 17:18 Uhr

0 Bewertungen
Kommentare
Bewerten

Kommentare

Kommentar hinzufügen

Bitte beachten: Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern werden innerhalb von 24 Stunden durch die Redaktion freigeschaltet. Es dürfen keine externen Links, Adressen oder Telefonnummern veröffentlicht werden. Bitte vermeiden Sie aus Datenschutzgründen, Ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Fragen zu den Inhalten der Sendung, zur Mediathek oder Wiederholungsterminen richten Sie bitte direkt über das Kontaktformular an die ARD-Zuschauerredaktion: https://hilfe.ard.de/kontakt/. Vielen Dank!

*
*

* Pflichtfeld (bitte geben Sie aus Datenschutzgründen hier nicht Ihre Mailadresse oder Ähnliches ein)

Kommentar abschicken

Ihr Kommentar konnte aus technischen Gründen leider nicht entgegengenommen werden

Kommentar erfolgreich abgegeben. Dieser wird so bald wie möglich geprüft und danach veröffentlicht. Es gelten die Nutzungsbedingungen von DasErste.de.