Programm und Videos

Am Starnberger See plündert ein Unbekannter Schwanennester. Hubert und Staller sollen den oder die Täter erwischen - am besten natürlich auf frischer Tat. Sie finden jedoch nicht den Eierdieb, sondern die Leiche des Kunsthändlers Alexander Wächter, die neben einem Ruderboot im Wasser treibt. Wächter wurde vermutlich erschlagen. Hat vielleicht die militante Schwanen- und Naturschützerin Mara Laudinger ihre Finger im Spiel?
Als Hubert und Staller die Wohnung des Toten durchsuchen, müssen sie feststellen, dass Wächter nicht nur Kunst- sondern auch Frauensammler war, der penibel über seine zahlreichen Liebesverhältnisse Buch führte. Hubert und Staller folgern, dass es bei so vielen Damen auch den einen oder anderen eifersüchtigen Ehemann gegeben haben muss, der es eventuell auf den charmanten Herrn Wächter abgesehen hatte. Da wäre etwa Dr. Barth, der überaus korrekte Leiter der Denkmalpflege und Ehemann der attraktiven Friederike Barth, deren Name ebenfalls in Wächters Adressbuch steht. Als Hubert und Staller in Barths Wagen auch noch eine Tasche mit Schwaneneiern entdecken, gerät dieser immer mehr in den Fokus der Ermittlungen, denn dem bewusstlosen Alexander Wächter hatte jemand ein Schwanenei in den Mund gestopft, bevor er in den See geworfen wurde. Hubert und Staller vermuten, dass hier jemand ein Zeichen setzen wollte, spielen doch bei ihren Ermittlungen Schwaneneier als Beweismittel eine wichtige Rolle. Dass ihnen immer wieder der zwölfjährige „Hobby-Detektiv" Timo Weidner in die Quere kommt, macht die Arbeit nicht gerade leichter. Denn der Junge ist nicht nur eine begabte Spürnase und clever, sondern auch noch gut mit der Journalistin Barbara Hansen bekannt …
TV-Wiederholungen
- 08.04.2025 | 03:05Uhr | DasErste

Im Teeladen wird Kultur zelebriert. Unsanft holt ein Anruf Finn Kiesewetter aus der Rezitation von Thomas Manns „Die Buddenbrocks" heraus: Verdacht auf unnatürliche Todesursache. Von einem Wurfspeer durchbohrt, ist der junge Philip Ahrens, Spross einer angesehenen Lübecker Industriellen-Familie, vor dem Haus seines Bruders Viktor zusammengebrochen. Als Finn am Tatort ankommt, ist der Mann bereits verstorben.
Den ersten Anhaltspunkt bei der Spurensuche liefert der Speer, der aus der Turnhalle des Karolineum-Gymnasiums stammt, wo Ahrens Trainer für den jährlich ausgetragenen Primaner-Fünfkampf war. Aber wer könnte dort ein Interesse an seinem Tod haben? Handelt es sich um Eifersucht? Offenbar hatte der Tote ein Techtelmechtel mit der Schülerin Svea Abel. Zumindest macht sich ihr Freund Andrej bei der Befragung höchst verdächtig. Oder wurde das Opfer von einem Gläubiger zu Strecke gebracht? Immerhin ergeben die Ermittlungen, dass Ahrens haufenweise Schulden hatte und spielsüchtig war. Aber auch sein Bruder Viktor und dessen Frau Xenia hätten ein Motiv, hat sich der jüngere Bruder zwar aus allen Geschäften herausgehalten, aber Unsummen an Geld benötigt. Vielleicht hat der Hausmeister der Schule mit der Sache zu tun. Wer von diesen Verdächtigen war wütend und zielsicher genug, Philip Ahrens aufzuspießen?

Gäste: Gregor Hägele und Alina
Zum Wochenausklang wird es nochmal musikalisch, wenn der Popsänger Gregor Hägele gegen die Sängerin und Songschreiberin Alina zum fröhlichen Rateduell antritt.
Die beiden Rätselmeister Bernhard Hoëcker und Elton stellen sich erneut den unglaublichen, amüsanten und überraschenden Fragen von Moderator Kai Pflaume. Sie spielen im Team mit jeweils einem prominenten Studiogast, denn es gilt, richtige Antworten auf skurrile und knifflige Fragen aus Wissenschaft, Tierwelt und dem täglichen Leben zu finden.
Beide Teams spielen um Bares für ihre Unterstützer. Zu Beginn des Wissensspiels müssen sich die Zuschauer im Studio entscheiden: Setzen sie sich auf die Seite von Superhirn Bernhard Hoëcker oder von Quizmaster Elton?
Moderator Kai Pflaume sorgt für eine ausgeglichene Balance zwischen den Teamkapitänen, die zuweilen hoch emotional werden können. Es warten spannende 45 Minuten zum Mitraten und Mitlachen auf die Zuschauerinnen und Zuschauer!
TV / Livestream
- 21.03.2025 | 18:00 Uhr | DasErste
TV-Wiederholungen
- 07.04.2025 | 11:15Uhr | DasErste

Bella und Elyas schenken Hermine zum bestandenen Hundeführerschein ein neues Gummi-Spielzeug. Das landet leider im Wäscherei-Trockner und verursacht einen kleinen Brand. Zum Glück haben sie eine Haftpflichtversicherung! Doch dann realisiert Bella: Der Brief an die Versicherung war nicht frankiert. Elyas steckt in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten!
Amelie bleibt konsequent dabei, die Affäre mit Arthur ad acta zu legen. Dennoch bedauert sie es insgeheim. Svenja ahnt das und fordert Amelie auf, keine falsche Rücksicht zu nehmen und sich die Affäre mit Arthur zu gönnen. Amelie ist perplex über Svenjas Selbstlosigkeit.
Valerie wird bei ihrem neuen Job direkt auf die Probe gestellt. Sie macht sich bei den Handwerkern unbeliebt und fürchtet zu scheitern. Doch dann erntet sie unerwartet Respekt!
Heiner und Britta testen gemeinsam Haschkekse. Berauscht überkommen Heiner seine Gefühle und er gesteht Britta seine Liebe. Wieder ausgenüchtert, wird ihm bewusst, was er gesagt hat. Kann Britta sich noch erinnern?
Direkt nach der linearen Ausstrahlung einer Folge der Serie gibt es die nächste schon online first und danach ein Jahr lang in der ARD Mediathek.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Svenja Jablonski | Lea Marlen Woitack |
Arthur Kaiser | Vivian Frey |
Moran Kilic | Yunus Cumartpay |
Noah Yanti | Jan Liem |
Gunter Flickenschild | Hermann Toelcke |
Heiner Jablonski | Rene Dumont |
Julius Böttcher | Jan Stapelfeldt |
Gisela Böttcher | Martina Eitner-Acheampong |
Victoria Kaiser | Caroline Schreiber |
Amelie Fährmann | Lara-Isabelle Rentinck |
Valerie Böttcher | Maike Johanna Reuter |
Britta Berger | Jelena Mitschke |
Toni Fröhlich | Sarah Buchholzer |
Bella Schubert | Alessia Mazzola |
Carla Saravakos | Maria Fuchs |
Till Schubert | Francesco Oscar Schramm |
Simon Dahlmann | Thore Lüthje |
Elyas Kilic | Mehmet Daloglu |
Rene | Oliver Petszokat |
Musik: | Tunepool |
Kamera: | Claas Stöver |
Kamera: | Till Sündermann |
Buch: | Tina Fürneisen |
Regie: | Mattes Reischel |
Regie: | Noah Matheis |
TV / Livestream
- 07.04.2025 | 14:10 Uhr | DasErste
TV-Wiederholungen
- 08.04.2025 | 07:20Uhr | NDR

Um Bürgermeister Gruber zu überzeugen, brauchen die Saalfelds und Schwarzbachs konkretere Beweise. Alexandra will in der Fürstensuite schnüffeln, während Christoph Sophia ablenkt. Doch als das aufzufliegen droht, sieht Christoph keine andere Möglichkeit und küsst Sophia. Alexandra erstarrt bei dem Anblick.
Bei Theos Geburtstagsfeier erkennt Maxi, dass das Leben zu kurz ist, um den falschen Weg zu gehen. Und offensichtlich waren sie und Henry der falsche Weg. Sie wünscht ihm deshalb nur das Beste, was Henry einerseits erleichtert, andererseits aber auch getroffen hinnimmt. Maxis Herz ist jedoch etwas leichter geworden.
Erik erzählt Vincent, dass Fanny von der Affäre mit Katja weiß. Dieser versteht nun, warum sie in letzter Zeit so kühl ihm gegenüber war. Nach einem klärenden Gespräch über ihre jeweilige Vergangenheit kann Fanny Vincent mit anderen Augen sehen. Als Vincent nach einer freundschaftlichen Umarmung fragt, lässt sich Fanny gerne drücken, misst dem jedoch eine ganz andere Bedeutung bei als Vincent.
Die Sonnbichlers stellen bedauernd fest, dass für die Krankenhausbücherei hauptsächlich Erwachsenenbücher gespendet wurden. Dabei wollten sie doch eigentlich Bücher für Kinder sammeln. Da bringt Fanny sie auf eine Idee.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Alexandra Schwarzbach | Daniela Kiefer |
Alfons Sonnbichler | Sepp Schauer |
Christoph Saalfeld | Dieter Bach |
Erik Klee | Sven Waasner |
Fanny Schätzl | Johanna Graen |
Greta Bergmann | Laura Osswald |
Henry Sydow | Elias Reichert |
Hildegard Sonnbichler | Antje Hagen |
Lale Ceylan | Yeliz Simsek |
Larissa Mahnke | Vivien Wulf |
Markus Schwarzbach | Timo Ben Schöfer |
Maxi Saalfeld | Katharina Scheuba |
Miro Falk | Pablo Sprungala |
Sophia Wagner | Krista Birkner |
Vincent Ritter | Martin Walde |
Werner Saalfeld | Dirk Galuba |
Yvonne Klee | Tanja Lanäus |
Buch: | Sargon Youkhana |
Buch: | Barbara Siller |
Regie: | Steffen Nowak |
Regie: | Felix Bärwald |
TV / Livestream
- 07.04.2025 | 15:10 Uhr | DasErste
TV-Wiederholungen
- 08.04.2025 | 07:55Uhr | SWR SR
- 08.04.2025 | 08:10Uhr | NDR
- 08.04.2025 | 11:45Uhr | BR

Tanja erhält die Bestätigung der Zulassungsstelle. Jetzt kann sie offiziell die Nachfolge von Christians Tochter Dr. Lisa Kleist antreten und die Gynäkologie in der Gemeinschaftspraxis übernehmen. Christian und Tanja haben sich in der Praxis "professionelle Distanz" verordnet. Leichter gesagt als getan, denn als sie bei einer kleinen Willkommensfeier ihren letzten Zug nach Weimar verpasst, bietet Piwi selbstverständlich an, sie könne in der Villa übernachten.
Masal und Bahar Asidi sind als Flüchtlinge aus Afghanistan nach Eisenach gekommen und leben in einer entsprechenden Unterkunft. Obwohl Masal starke Schmerzen im Oberbauch hat, will sie sich als gläubige Muslima nicht von einem Mann behandeln lassen. Tanja diagnostiziert Gallensteine, doch diese können den folgenden anaphylaktischen Schock nicht ausgelöst haben.
Auch bei Svenja Kesting, einer Freundin Ankes, steht Christian vor einem Rätsel: Was hat bei einer gesunden jungen Frau einen Schlaganfall ausgelöst?
Christian und Dr. Michael Sandmann besuchen einen Kletter-Schnupperkurs. Michael macht das Klettern sichtlich Spaß, doch als er beim Abseilen kurz unachtsam ist, verliert er den Halt und prallt gegen den Felsen. Nach kurzer Bewusstlosigkeit, stellt Christian eine leichte Gehirnerschütterung fest. Er würde Michael gerne noch genauer untersuchen, doch der weigert sich.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Dr. Christian Kleist | Francis Fulton-Smith |
Tanja Ewald | Christina Athenstädt |
Dr. Michael Sandmann | Luca Zamperoni |
Dr. Timotheus von Hatzfeld | Tom Radisch |
Peter Kleist "Piwi" | Meo Wulf |
Clara Hofer | Lisa-Marie Koroll |
Paul Kleist | Julian König |
Lotte Ewald | Anne Sophie Triesch |
Anke Stoll | Fabienne Haller |
Nora Mann | Winnie Böwe |
Inge März | Uta Schorn |
Bernd Spengler | Walter Plathe |
Masal Asidi | Sema Poyraz |
Bahar Asidi | Mona Pirzad |
Svenja Kesting | Merle Collet |
Carsten Kesting | Michael Schumacher |
Lukas Kesting | Niklas Bernhardt |
Katja Berger | Henrike Fehrs |
Buch: | Günter Overmann |
Regie: | Dirk Regel |
TV / Livestream
- 07.04.2025 | 17:15 Uhr | DasErste
TV-Wiederholungen
- 07.04.2025 | 18:10Uhr | MDR
- 07.04.2025 | 18:15Uhr | SWR SR
- 07.04.2025 | 18:25Uhr | HR
- 08.04.2025 | 04:20Uhr | DasErste
- 08.04.2025 | 10:50Uhr | SWR SR
- 08.04.2025 | 18:25Uhr | HR

... sind heute zu Gast im Studio bei Moderator Kai Pflaume und den Ratekapitänen Bernhard Hoëcker und Elton. Wer setzt sich durch?
Die beiden Rätselmeister Bernhard Hoëcker und Elton stellen sich erneut den unglaublichen, amüsanten und überraschenden Fragen von Moderator Kai Pflaume. Sie spielen im Team mit jeweils einem prominenten Studiogast, denn es gilt, richtige Antworten auf skurrile und knifflige Fragen aus Wissenschaft, Tierwelt und dem täglichen Leben zu finden.
Beide Teams spielen um Bares für ihre Unterstützer. Zu Beginn des Wissensspiels müssen sich die Zuschauer im Studio entscheiden: Setzen sie sich auf die Seite von Superhirn Bernhard Hoëcker oder von Quizmaster Elton?
Moderator Kai Pflaume sorgt für eine ausgeglichene Balance zwischen den Teamkapitänen, die zuweilen hoch emotional werden können. Es warten spannende 45 Minuten zum Mitraten und Mitlachen auf die Zuschauerinnen und Zuschauer!

Der Politiker Daniel Kramer wird in einem Lübecker Wohnviertel überfahren und tödlich verletzt. War es ein politisch motivierter Anschlag? Zum Glück hat sich ein Augenzeuge das Kennzeichen des Autos notiert. Dieser Hinweis führt die Kommissare Finn und Lars in die Kirchengemeinde Sankt Ludgeri. Das Tatfahrzeug ist der Dienstwagen der Gemeinde. Pastor Christoph Petersen zeigt sich schockiert über Kramers Tod. Er war mit dem Opfer eng befreundet. Nina und Gregor ermitteln, dass der sozial engagierte Politiker eine Affäre mit der 19-jährigen Syrerin Djamila Bashar hatte. Djamila ist ein Schützling der Gemeinde, seit sie vor drei Jahren nach Deutschland geflüchtet ist. Warum hat sie sich auf einen doppelt so alten Mann eingelassen? Ist sie von Kramer genötigt worden? Nina und Gregor finden heraus, dass Susanne Kramer ihrem Ehemann auf die Schliche gekommen war und ihm damit gedroht hatte, ihn umzubringen. Hat sie ihre Drohung wahr gemacht? Als die Ermittler Djamila zu Hause aufsuchen, flieht ein junger Mann aus ihrer Wohnung. Wie sich herausstellt, handelt es sich um ihren Bruder Tarik, der sich illegal im Land aufhält. Ist er hinter die Affäre seiner Schwester gekommen und hat die Geschichte mit Gewalt beendet?
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Finn Kiesewetter | Sven Martinek |
Lars Englen | Ingo Naujoks |
Nina Weiss | Julia E. Lenska |
Gregor Michalski | Jonas Minthe |
Dr. Henning Strahl | Christoph Tomanek |
Yasmin Ahmadi | Saman Giraud |
Pastor Petersen | Sönke Möhring |
Djamila Bashar | Acelya Sezer |
Tarik Bashar | Baris Gul |
Kerstin Pohlmann | Anna Stieblich |
Daniel Kramer | Michael Foerster |
Susanne Kramer | Birte Hanusrichter |
Buch: | Anke Winschewski |
Buch: | Marion Klann |
Regie: | Tanja Roitzheim |

Geplantes Thema:
Die Laser-Fliegenklatsche: Die Zukunft der Mückenjagd könnte in lasergestützter Technologie liegen, die Insekten erkennt und unschädlich macht, während sie Nützlinge schont. Was nach wilder Science-Fiction klingt, könnte sogar in Malariagebieten zum Einsatz kommen und viele Menschenleben retten. Mehr dazu bei Anja Reschke in „Wissen vor acht – Zukunft“.

Die Journalistin und frühere ARD-Talkshow-Moderatorin Anne Will kehrt ins Fernsehen zurück - und beschäftigt sich in ihrer ersten ARD-Dokumentation mit einer Frage, die aktueller nicht sein könnte: die Frage nach Krieg und Frieden. Ist die Angst vor Krieg wieder da? Wie gut wären wir Deutschen auf einen Krieg vorbereitet? Und was muss getan werden, damit es nicht dazu kommt?
Über viele Jahre hat Anne Will in ihrer Sendung Politik aus nächster Nähe erlebt und die Verantwortlichen befragt. Eines aber traf sie, genau wie die meisten Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, dennoch unerwartet: die Wucht und Dringlichkeit, mit der die Frage von Krieg und Frieden nach Europa, nach Deutschland zurückgekehrt ist.
„Ich hatte mir nach dem Ende des Kalten Kriegs nicht vorstellen können, dass wir wieder Kriegsangst haben müssen“, sagt Anne Will. „Dass unser Land plötzlich kriegstüchtig und nicht mehr nur verteidigungsfähig sein soll.“
Will fragt sich, was das genau bedeutet. Wie kann sich Deutschland auf Undenkbares vorbereiten? Und wie ist der Stand beim Militär, beim Zivilschutz in einem Moment, in dem sich die Lage spätestens seit der Amtsübernahme Donald Trumps im Wochentakt zu verändern, zuzuspitzen scheint?
Um das zu verstehen, reist Will durch Deutschland und Europa. Eine Reise, auf der sie zum Beispiel den 16-Jährigen Theo kennenlernt, der in seiner Freizeit Orgel spielt, aber nun entschlossen ist, zur Bundeswehr zu gehen. Wie so viele Jugendliche. Rund 11 Prozent der neu eingestellten Soldaten und Soldatinnen waren zuletzt unter 18. Ein Rekord und vermutlich auch ein Ergebnis der intensiven Werbemaßnahmen der Bundeswehr bei Social Media, die viele kritisch sehen.
Bei einem Schnuppercamp der Truppe am Marinestützpunkt in Kiel sagt Theo: „Ich bin mir der Risiken bewusst. Aber trotzdem bin ich bereit, Soldat zu werden. Man kann nicht immer nur hoffen, dass es Andere machen.“ Seine Mutter beschreibt bei einem Gespräch am heimischen Küchentisch mit Anne Will, wie die Familie mit Theos Entscheidung gerungen habe. Sie sagt: „Natürlich habe ich Angst. Aber ich versuche, mich nicht durch Ängste leiten zu lassen. Ich hoffe natürlich, dass Theo nie in eine bedrohliche Situation kommt. Ich hoffe, dass wir als Land nicht in so eine Situation kommen. Aber leider ist die Realität ja so, dass die Bedrohungslage sich wieder gewendet hat, im Vergleich zu 1989.“
Will trifft einen Mann, der mit der Kriegsangst gerade gutes Geld verdient, den Bunkerunternehmer Mario Piedje und seine Firma „Bunker Schutzraum Systeme Deutschland“. Seine Kunden seien zahlreicher geworden, sagt er. Und sie hätten sich verändert: „Vor fünf oder zehn Jahren war das mehr so ein Männerspielzeug. Heute sind 70 Prozent der Kunden Frauen. Die sagen: Mir geht es um den Schutz der Familie vor kriegerischen Auseinandersetzungen.“
In der Dokumentation führt Piedje durch einen großen Schutzbunker in Hamburg, den er gerade gemeinsam mit einem Investor und Architekten aus Dubai umbaut. Die Wohnungen in diesem Bunker will er verkaufen - an Privatleute und Unternehmen, die sich das leisten können. Öffentliche Schutzräume gibt es in Deutschland kaum. Nach Angaben des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat Deutschland noch 579 öffentliche Bunker mit Platz für rund 0,5 Prozent der Bevölkerung. Einsatzbereit und funktionsfähig wären davon, Stand jetzt: 0.
Wie gut wäre Deutschland auf mögliche Ernstfälle vorbereitet? Mitarbeitende der Bundeswehr beklagen noch immer die mangelhafte Ausstattung. Munition, Luftverteidigung, einsatzfähige Panzer: Es fehle an vielem und die Aufgaben werden immer zahlreicher.
Dazu gehört auch der Aufbau der Brigade Litauen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundeswehr werden Soldaten dauerhaft in einem anderen Land stationiert. 5000 Soldatinnen und Soldaten sowie Kräfte sollen es am Ende sein. Anne Will besucht die Kaserne in der Nähe der litauischen Stadt Kaunas. Auf dem matschigen Kasernengelände steht schweres Gerät; auch der Panzer Leopard 2 ist dabei, den Panzerkommandant Raphael vorführt.
Im Interview mit Anne Will betont sein Chef, Brigadegeneral Christoph Huber: "Wir stehen dafür ein, dass jeder Zentimeter des NATO-Bündnisgebietes verteidigt wird. Das nimmt die Bundeswehr sehr ernst. Wir müssen bereit sein, für Frieden und Freiheit einzustehen. Und das schließt bei unseren Soldatinnen und Soldaten auch den Einsatz des eigenen Lebens mit ein.“
Will fragt auch: Übernimmt sich die Bundeswehr mit Aufgaben wie diesen? Geht der Einsatz dort zu Lasten der Truppenverbände in Deutschland? Und, vor allem, reicht es noch, wenn die Brigade wie geplant bis zum Jahr 2027 vollständig einsatzfähig ist? Oder steht Deutschland gerade sicherheitspolitisch so sehr unter Druck, dass sich das Land viel schneller und entschlossener verändern muss?
Auf der Münchener Sicherheitskonferenz beobachtet Anne Will, wie sich das, was wir über Jahrzehnte selbstverständlich fanden, in beunruhigendem Tempo verschiebt: die Gewissheit, dass die USA als Verbündeter an unserer Seite stehen. Unions-Außenexperte Norbert Röttgen spricht im Interview von einem Abgrund, auf den Europa ohne den Schutz der USA zusteuere, wenn es nicht schnell in der Lage sei, sich selbst verteidigen zu können. Anne Will spricht mit Demonstranten vor der Tür, die große Sorge haben, dass sich Deutschland, dass sich Europa in der Logik des Krieges und der Aufrüstung verlieren könnte. Er habe das Gefühl, in einer Vorkriegszeit zu leben, sagt einer der Demonstranten.
Eine Sorge, die Anne Will immer wieder hört. Das Ehepaar Thomas Stanger und Lotte Salingré trieb die Angst vor Krieg zu einem ungewöhnlichen Schritt: Das Ehepaar hat dem Bündnis Sahra Wagenknecht insgesamt fünf Millionen Euro gespendet. Ihre Hoffnung: Diese Partei möge die neue starke Stimme der alten Friedensbewegung sein. Wenn sie nicht alles dafür tun würden, um die Eskalation durch Aufrüstung zu stoppen, könnten sie nicht mehr in den Spiegel schauen.
Die Eindrücke, Fragen und Rechercheergebnisse ihrer Reise bespricht Anne Will mit dem Mann, der als erster verantwortlicher Politiker von der Kriegstüchtigkeit sprach: der amtierende Verteidigungsminister Boris Pistorius. Pistorius sagt: „Unsere Angst vor Krieg ist ja gut, denn Krieg ist etwas Schlechtes. Ich will, dass wir Sorge haben, dass wir alles dafür tun, dass es keinen Krieg gibt. Aber das heißt eben nicht, dass man sich wie ein kleines Kind bei Gewitter die Decke über den Kopf zieht und sagt, das wird schon irgendwie vorbeigehen, sondern dass man sich wappnet. Wenn in zehn Jahren meine Enkelkinder oder auch meine Töchter fragen: Habt ihr eigentlich damals alles gemacht, was möglich und notwendig gewesen ist, um uns zu schützen? - Dann möchte ich sagen: Ja, haben wir. Wir haben alles auf den Weg gebracht.“ Dieses Ziel aber sei nur zu erreichen, wenn Deutschland auf Dauer mehr in die Bundeswehr investiere. Mehrmals steht Boris Pistorius Anne Will Rede und Antwort. Auch dann, als der amerikanische Vizepräsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz mit Europa abrechnet.
Stehen die USA noch an der Seite von Deutschland, von Europa? Diese Frage wird während der Dreharbeiten für diesen Film immer dringlicher. Vor diesem Hintergrund ist der Besuch Anne Wills im litauischen Panemune besonders eindrücklich. In dem kleinen Dorf grenzt NATO-Gebiet an russisches Territorium. Der Ort liegt an der Memel, nur eine Brücke trennt Litauen von der Enklave Kaliningrad. Eine Brücke, die Litauen seit wenigen Monaten mit Panzersperren blockiert hat. Das Land hat angekündigt, sie im Ernstfall zu sprengen. Im Interview mit der litauischen Verteidigungsministerin erfährt Will, wie es klingt, wenn die Kriegsangst sehr viel konkreter ist: „Russland bereitet sich für die nächsten Schritte der imperialen Eroberung vor“, sagt diese. „Wir werden, wenn es nötig ist, jede mögliche Verbindung zu Russland blockieren oder in die Luft sprengen.“
Schon zu Beginn der Dreharbeiten war bei vielen Menschen die Angst vor Krieg greifbar – bei vielen ist sie Woche um Woche größer geworden. Viele ringen noch um die richtige Antwort auf die Gewissheit, dass Frieden und Sicherheit nicht mehr selbstverständlich sind. Die Zeitenwende ist längst mehr als ein Schlagwort für Politikerinnen und Politiker. Sie ist im Alltag der Menschen angekommen.
TV / Livestream
- 07.04.2025 | 20:15 Uhr | DasErste
TV-Wiederholungen
- 08.04.2025 | 01:35Uhr | DasErste

TV / Livestream
- 07.04.2025 | 21:00 Uhr | DasErste
TV-Wiederholungen
- 08.04.2025 | 02:20Uhr | DasErste

Wer Geld hat, lebt in Palmasola besser als diejenigen, die keins haben. Geld entscheidet darüber, ob du auf dem Boden oder im Stockbett schläfst. Die Frauen im Knast verwalten ihren Alltag selbst. Drogen und Gewalt sind in Palmasola normal. Kein Wunder: Auf 5000 Insassen kommen im Gefängnis sechs Wärter.
Aber es leben auch 62 Kinder im Gefängnis. Bis sie sechs Jahre alt sind, bleiben sie bei ihren Müttern, danach müssen sie raus zu Verwandten oder ins Waisenhaus.
Palmasola ist die ‚Universität des Verbrechens‘, sagen Kriminologen. „Du gehst mit Mittlerer Reife in Raub rein und kommst mit einem Doktor in Erpressung wieder raus.“ So beschreibt die Kriminologin Gabriela Reyes das größte Gefängnis Boliviens.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, vor achtzig Jahren, ereignet sich in der Nähe des Dorfes Farsleben nördlich von Magdeburg ein Wunder. Am 12. April 1945 kommt hier ein Todeszug zum Stehen, darin eingepfercht 2.500 jüdische Häftlinge, vor allem Frauen und Kinder, die aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen kommen.
Als sich die britischen und amerikanischen Truppen dem KZ Bergen-Belsen näherten, schickt die SS drei Züge mit Häftlingen los, mit dem Ziel Theresienstadt. Nur einer der drei Transporte triff dort ein. Die beiden anderen fahren tagelang umher. Einer wird nach zwei Wochen in Südbrandenburg durch die sowjetische Armee befreit, er wird später als der "verlorene Zug" tituliert. Der andere, der bei Farsleben zum Halten kommt, nennt man später den "gestrandeten Zug". Die Häftlinge darin kommen aus Ungarn, den Niederlanden, Polen und Griechenland und tragen ihre private Kleidung. Die SS hatte diese Menschen als Geiseln eingeplant, sie sollten ursprünglich gegen gefangene Deutsche ausgetauscht werden.
Doch die heranrückenden alliierten Truppen versperren diesen Weg. Die SS-Leute lassen die entkräfteten Häftlinge antreten und machen sich einen Tag später aus dem Staub. Am Mittag des 13. April erreicht eine Einheit der 743. Amerikanischen Panzerdivision den Zug. "Als wir merkten, dass es Amerikaner waren, waren wir erleichtert. Viele weinten, auch meine Mutter", erinnert sich Peter Lantos, damals fünf Jahre alt. Ein amerikanischer Offizier hat die bewegenden Momente der Befreiung fotografiert. Lange Zeit galten diese Fotos als einzige Bildquelle. Sie dokumentieren eine Episode des Krieges, die im Bewusstsein der Öffentlichkeit in Vergessenheit geriet.
Bis vor zwei Jahren Susanne Oehme vom Museum Wolmirstedt im amerikanischen Nationalarchiv in Washington einen vier Minuten langen Film entdeckt, vermutlich angefertigt von einem Filmteam der amerikanischen Armee. Eine Sensation. Auf den Bildern sind Menschen zu sehen, die ungläubig in die Kamera schauen und es kaum zu fassen scheinen, dass sie in letzter Sekunde dem Tod entronnen sind. Ausgezehrt und bis auf die Knochen abgemagert. Männer zerquetschen Läuse zwischen den Fingern. Manche hatten es nicht geschafft, auch Tote sind auf den Bildern zu sehen.
Die Soldaten versorgen die Überlebenden mit Nahrung und bringen sie in den wenige Kilometer entfernten Ort Hillersleben, wo sie in einer ehemaligen Kaserne und den Wohnhäusern der Heeresversuchsanstalt untergebracht werden. Viele der entkräfteten Menschen sterben in den nächsten Tagen, ausgezehrt von den Strapazen oder an Typhus. Sie werden auf einem jüdischen Friedhof in Hillersleben begraben.
Im September 1945 zerstreuen sich die jüdischen Überlebenden in alle Winde, wandern nach Palästina aus, in die USA oder die alte Heimat. Doch damit ist die Geschichte nicht zu Ende. In die Kaserne ziehen nach dem Abzug der Amerikaner im Juli 1945 sowjetische Soldaten ein. Aus dem jüdischen Friedhof wird ein Sportplatz. Das Kasernenareal ist nun eingezäunt und für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.
Teilweise sind bis zu 30.000 sowjetische Soldaten in Hillersleben stationiert, was dem Ort den Spitznamen "Klein Moskau" einbringt. Weil im Lauf der Zeit immer wieder Angehörige die Gräber ihrer 1945 gestorbenen Verwandten besuchen wollen, greift die DDR 1984 zu einem Trick. Auf dem Friedhof in Hillersleben wird ein Gedenkstein aufgestellt. Darauf die Inschrift: "Hier ruhen 32 unbekannte jüdische KZ-Häftlinge, die auf dem Todesmarsch von Bergen-Belsen von den Faschisten ermordet wurden und im April 1945 hier ihre letzte Ruhestätte fanden."
Erst nach dem Mauerfall holen der Historiker Klaus-Peter Keweloh aus Hillersleben und sein Sohn Daniel die historische Wahrheit ans Licht. Sie halten den Kontakt zu Überlebenden wie Peter Lantos und führen die Kinder der ehemaligen Zuginsassen zu den authentischen Orten. Sie kommen in der MDR-Dokumentation zu Wort, ebenso wie der junge Filmemacher Robert Hirschmann, der einen Kurzfilm über die damaligen Ereignisse produziert hat und die Studentin Johanna Mücke. Schon als Schülerin am Gymnasium in Wolmirstedt hat sie sich mit der Geschichte des Zuges beschäftigt, hat Briefe und Interviews von den Überlebenden übersetzt.
TV / Livestream
- 07.04.2025 | 23:05 Uhr | DasErste
TV-Wiederholungen
- 08.04.2025 | 04:45Uhr | DasErste

Fernsehfilm Deutschland 2025
Kriminalhauptkommissar Frank Thiel und Professor Karl-Friedrich Boerne werden mit einem Fall unter Studierenden konfrontiert, der die beruflichen und privaten Beziehungen der beiden auf eine harte Probe stellt.
Nach einer Party in der medizinischen Fakultät zu Münster, auf der auch Hauptkommissar Frank Thiel und Professor Karl-Friedrich Boerne mehr oder weniger ausgelassen feierten, wird die Leiche des Studenten Chris Haffmeister entdeckt. Er ist an den Folgen einer rätselhaften Stichverletzung gestorben. Bei der Obduktion stellt Rechtsmediziner Boerne zudem schnell fest, dass Chris in seinen letzten Momenten nicht allein war.
Doch leider hat nicht nur der Professor mit Erinnerungslücken an den Abend zu kämpfen, sondern auch die Studentinnen Resi und Fraya, deren übergriffige Mutter Solveig Menke den Ermittlern das Leben zusätzlich schwer macht. Zudem reagiert die sportliche Kim ziemlich bockig auf die Befragungen. Nur Mitbewohner Felix und die labile Lucy geben sich zugänglicher. Ein mögliches Motiv: Chris hatte Zugang zur Uni-Wohnungsbörse, einer heiß begehrten Anlaufstelle für Studierende auf der verzweifelten Suche nach bezahlbarem Wohnraum.
Als ein weiterer Mord geschieht, wird der Fall immer undurchsichtiger. Gemeinsam mit Silke Haller führt Professor Boerne mit seinen Studentinnen und Studenten schließlich ein wegweisendes Experiment durch, das Licht ins Dunkel bringt.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Frank Thiel | Axel Prahl |
Prof. Karl-Friedrich Boerne | Jan Josef Liefers |
Silke Haller "Alberich" | ChrisTine Urspuch |
Staatsanwältin Klemm | Mechthild Großmann |
Mirko Schrader | Björn Meyer |
Herbert Thiel | Claus D. Clausnitzer |
Solveig Menke | Adina Vetter |
Fraya Menke | Meira Durand |
Kim Moser | Bineta Hansen |
Lucy Osthofen | Luise von Stein |
Dennis Kollberg | Tom Radisch |
Chris Haffmeister | Jonas Stenzel |
Felix Schneider | Bless Amada |
Resi | Rabea Lüthi |
Erkan Gül | Surho Sugaipov |
Alice Probst | Katrin Heß |
Ältere Dame | Sibylle Maria Dordel |
Musik: | Kerim König |
Musik: | Christian Biegai |
Kamera: | Anne Bolick |
Buch: | Regine Bielefeldt |
Regie: | Isa Prahl |
TV / Livestream
- 06.04.2025 | 20:15 Uhr | DasErste
TV-Wiederholungen
- 08.04.2025 | 00:00Uhr | DasErste

Die Journalistin und frühere ARD-Talkshow-Moderatorin Anne Will kehrt ins Fernsehen zurück - und beschäftigt sich in ihrer ersten ARD-Dokumentation mit einer Frage, die aktueller nicht sein könnte: die Frage nach Krieg und Frieden. Ist die Angst vor Krieg wieder da? Wie gut wären wir Deutschen auf einen Krieg vorbereitet? Und was muss getan werden, damit es nicht dazu kommt?
Über viele Jahre hat Anne Will in ihrer Sendung Politik aus nächster Nähe erlebt und die Verantwortlichen befragt. Eines aber traf sie, genau wie die meisten Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, dennoch unerwartet: die Wucht und Dringlichkeit, mit der die Frage von Krieg und Frieden nach Europa, nach Deutschland zurückgekehrt ist.
„Ich hatte mir nach dem Ende des Kalten Kriegs nicht vorstellen können, dass wir wieder Kriegsangst haben müssen“, sagt Anne Will. „Dass unser Land plötzlich kriegstüchtig und nicht mehr nur verteidigungsfähig sein soll.“
Will fragt sich, was das genau bedeutet. Wie kann sich Deutschland auf Undenkbares vorbereiten? Und wie ist der Stand beim Militär, beim Zivilschutz in einem Moment, in dem sich die Lage spätestens seit der Amtsübernahme Donald Trumps im Wochentakt zu verändern, zuzuspitzen scheint?
Um das zu verstehen, reist Will durch Deutschland und Europa. Eine Reise, auf der sie zum Beispiel den 16-Jährigen Theo kennenlernt, der in seiner Freizeit Orgel spielt, aber nun entschlossen ist, zur Bundeswehr zu gehen. Wie so viele Jugendliche. Rund 11 Prozent der neu eingestellten Soldaten und Soldatinnen waren zuletzt unter 18. Ein Rekord und vermutlich auch ein Ergebnis der intensiven Werbemaßnahmen der Bundeswehr bei Social Media, die viele kritisch sehen.
Bei einem Schnuppercamp der Truppe am Marinestützpunkt in Kiel sagt Theo: „Ich bin mir der Risiken bewusst. Aber trotzdem bin ich bereit, Soldat zu werden. Man kann nicht immer nur hoffen, dass es Andere machen.“ Seine Mutter beschreibt bei einem Gespräch am heimischen Küchentisch mit Anne Will, wie die Familie mit Theos Entscheidung gerungen habe. Sie sagt: „Natürlich habe ich Angst. Aber ich versuche, mich nicht durch Ängste leiten zu lassen. Ich hoffe natürlich, dass Theo nie in eine bedrohliche Situation kommt. Ich hoffe, dass wir als Land nicht in so eine Situation kommen. Aber leider ist die Realität ja so, dass die Bedrohungslage sich wieder gewendet hat, im Vergleich zu 1989.“
Will trifft einen Mann, der mit der Kriegsangst gerade gutes Geld verdient, den Bunkerunternehmer Mario Piedje und seine Firma „Bunker Schutzraum Systeme Deutschland“. Seine Kunden seien zahlreicher geworden, sagt er. Und sie hätten sich verändert: „Vor fünf oder zehn Jahren war das mehr so ein Männerspielzeug. Heute sind 70 Prozent der Kunden Frauen. Die sagen: Mir geht es um den Schutz der Familie vor kriegerischen Auseinandersetzungen.“
In der Dokumentation führt Piedje durch einen großen Schutzbunker in Hamburg, den er gerade gemeinsam mit einem Investor und Architekten aus Dubai umbaut. Die Wohnungen in diesem Bunker will er verkaufen - an Privatleute und Unternehmen, die sich das leisten können. Öffentliche Schutzräume gibt es in Deutschland kaum. Nach Angaben des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat Deutschland noch 579 öffentliche Bunker mit Platz für rund 0,5 Prozent der Bevölkerung. Einsatzbereit und funktionsfähig wären davon, Stand jetzt: 0.
Wie gut wäre Deutschland auf mögliche Ernstfälle vorbereitet? Mitarbeitende der Bundeswehr beklagen noch immer die mangelhafte Ausstattung. Munition, Luftverteidigung, einsatzfähige Panzer: Es fehle an vielem und die Aufgaben werden immer zahlreicher.
Dazu gehört auch der Aufbau der Brigade Litauen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundeswehr werden Soldaten dauerhaft in einem anderen Land stationiert. 5000 Soldatinnen und Soldaten sowie Kräfte sollen es am Ende sein. Anne Will besucht die Kaserne in der Nähe der litauischen Stadt Kaunas. Auf dem matschigen Kasernengelände steht schweres Gerät; auch der Panzer Leopard 2 ist dabei, den Panzerkommandant Raphael vorführt.
Im Interview mit Anne Will betont sein Chef, Brigadegeneral Christoph Huber: "Wir stehen dafür ein, dass jeder Zentimeter des NATO-Bündnisgebietes verteidigt wird. Das nimmt die Bundeswehr sehr ernst. Wir müssen bereit sein, für Frieden und Freiheit einzustehen. Und das schließt bei unseren Soldatinnen und Soldaten auch den Einsatz des eigenen Lebens mit ein.“
Will fragt auch: Übernimmt sich die Bundeswehr mit Aufgaben wie diesen? Geht der Einsatz dort zu Lasten der Truppenverbände in Deutschland? Und, vor allem, reicht es noch, wenn die Brigade wie geplant bis zum Jahr 2027 vollständig einsatzfähig ist? Oder steht Deutschland gerade sicherheitspolitisch so sehr unter Druck, dass sich das Land viel schneller und entschlossener verändern muss?
Auf der Münchener Sicherheitskonferenz beobachtet Anne Will, wie sich das, was wir über Jahrzehnte selbstverständlich fanden, in beunruhigendem Tempo verschiebt: die Gewissheit, dass die USA als Verbündeter an unserer Seite stehen. Unions-Außenexperte Norbert Röttgen spricht im Interview von einem Abgrund, auf den Europa ohne den Schutz der USA zusteuere, wenn es nicht schnell in der Lage sei, sich selbst verteidigen zu können. Anne Will spricht mit Demonstranten vor der Tür, die große Sorge haben, dass sich Deutschland, dass sich Europa in der Logik des Krieges und der Aufrüstung verlieren könnte. Er habe das Gefühl, in einer Vorkriegszeit zu leben, sagt einer der Demonstranten.
Eine Sorge, die Anne Will immer wieder hört. Das Ehepaar Thomas Stanger und Lotte Salingré trieb die Angst vor Krieg zu einem ungewöhnlichen Schritt: Das Ehepaar hat dem Bündnis Sahra Wagenknecht insgesamt fünf Millionen Euro gespendet. Ihre Hoffnung: Diese Partei möge die neue starke Stimme der alten Friedensbewegung sein. Wenn sie nicht alles dafür tun würden, um die Eskalation durch Aufrüstung zu stoppen, könnten sie nicht mehr in den Spiegel schauen.
Die Eindrücke, Fragen und Rechercheergebnisse ihrer Reise bespricht Anne Will mit dem Mann, der als erster verantwortlicher Politiker von der Kriegstüchtigkeit sprach: der amtierende Verteidigungsminister Boris Pistorius. Pistorius sagt: „Unsere Angst vor Krieg ist ja gut, denn Krieg ist etwas Schlechtes. Ich will, dass wir Sorge haben, dass wir alles dafür tun, dass es keinen Krieg gibt. Aber das heißt eben nicht, dass man sich wie ein kleines Kind bei Gewitter die Decke über den Kopf zieht und sagt, das wird schon irgendwie vorbeigehen, sondern dass man sich wappnet. Wenn in zehn Jahren meine Enkelkinder oder auch meine Töchter fragen: Habt ihr eigentlich damals alles gemacht, was möglich und notwendig gewesen ist, um uns zu schützen? - Dann möchte ich sagen: Ja, haben wir. Wir haben alles auf den Weg gebracht.“ Dieses Ziel aber sei nur zu erreichen, wenn Deutschland auf Dauer mehr in die Bundeswehr investiere. Mehrmals steht Boris Pistorius Anne Will Rede und Antwort. Auch dann, als der amerikanische Vizepräsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz mit Europa abrechnet.
Stehen die USA noch an der Seite von Deutschland, von Europa? Diese Frage wird während der Dreharbeiten für diesen Film immer dringlicher. Vor diesem Hintergrund ist der Besuch Anne Wills im litauischen Panemune besonders eindrücklich. In dem kleinen Dorf grenzt NATO-Gebiet an russisches Territorium. Der Ort liegt an der Memel, nur eine Brücke trennt Litauen von der Enklave Kaliningrad. Eine Brücke, die Litauen seit wenigen Monaten mit Panzersperren blockiert hat. Das Land hat angekündigt, sie im Ernstfall zu sprengen. Im Interview mit der litauischen Verteidigungsministerin erfährt Will, wie es klingt, wenn die Kriegsangst sehr viel konkreter ist: „Russland bereitet sich für die nächsten Schritte der imperialen Eroberung vor“, sagt diese. „Wir werden, wenn es nötig ist, jede mögliche Verbindung zu Russland blockieren oder in die Luft sprengen.“
Schon zu Beginn der Dreharbeiten war bei vielen Menschen die Angst vor Krieg greifbar – bei vielen ist sie Woche um Woche größer geworden. Viele ringen noch um die richtige Antwort auf die Gewissheit, dass Frieden und Sicherheit nicht mehr selbstverständlich sind. Die Zeitenwende ist längst mehr als ein Schlagwort für Politikerinnen und Politiker. Sie ist im Alltag der Menschen angekommen.
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- 07.04.2025 | 20:15 Uhr | DasErste
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- 07.04.2025 | 21:00 Uhr | DasErste
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Am Starnberger See plündert ein Unbekannter Schwanennester. Hubert und Staller sollen den oder die Täter erwischen - am besten natürlich auf frischer Tat. Sie finden jedoch nicht den Eierdieb, sondern die Leiche des Kunsthändlers Alexander Wächter, die neben einem Ruderboot im Wasser treibt. Wächter wurde vermutlich erschlagen. Hat vielleicht die militante Schwanen- und Naturschützerin Mara Laudinger ihre Finger im Spiel?
Als Hubert und Staller die Wohnung des Toten durchsuchen, müssen sie feststellen, dass Wächter nicht nur Kunst- sondern auch Frauensammler war, der penibel über seine zahlreichen Liebesverhältnisse Buch führte. Hubert und Staller folgern, dass es bei so vielen Damen auch den einen oder anderen eifersüchtigen Ehemann gegeben haben muss, der es eventuell auf den charmanten Herrn Wächter abgesehen hatte. Da wäre etwa Dr. Barth, der überaus korrekte Leiter der Denkmalpflege und Ehemann der attraktiven Friederike Barth, deren Name ebenfalls in Wächters Adressbuch steht. Als Hubert und Staller in Barths Wagen auch noch eine Tasche mit Schwaneneiern entdecken, gerät dieser immer mehr in den Fokus der Ermittlungen, denn dem bewusstlosen Alexander Wächter hatte jemand ein Schwanenei in den Mund gestopft, bevor er in den See geworfen wurde. Hubert und Staller vermuten, dass hier jemand ein Zeichen setzen wollte, spielen doch bei ihren Ermittlungen Schwaneneier als Beweismittel eine wichtige Rolle. Dass ihnen immer wieder der zwölfjährige „Hobby-Detektiv" Timo Weidner in die Quere kommt, macht die Arbeit nicht gerade leichter. Denn der Junge ist nicht nur eine begabte Spürnase und clever, sondern auch noch gut mit der Journalistin Barbara Hansen bekannt …
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Wie reagiert unser Darm, wenn wir unsere Ernährung ändern und plötzlich nur noch Zucker und Fastfood essen? "Quarks" fragt außerdem: Welche Rolle spielen Mikroorganismen im Darm bei der Wahl unseres Lieblingsessens? Welchen Einfluss hat der Darm auf unsere Psyche? Und was können wir selbst für unsere Darmgesundheit tun? Ralph Caspers zeigt, wie intensiv Darm und Gehirn miteinander kommunizieren, was bei einem Reizdarm wirklich hilft und für wen eine Stuhltransplantation in Frage kommen kann.
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In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, vor achtzig Jahren, ereignet sich in der Nähe des Dorfes Farsleben nördlich von Magdeburg ein Wunder. Am 12. April 1945 kommt hier ein Todeszug zum Stehen, darin eingepfercht 2.500 jüdische Häftlinge, vor allem Frauen und Kinder, die aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen kommen.
Als sich die britischen und amerikanischen Truppen dem KZ Bergen-Belsen näherten, schickt die SS drei Züge mit Häftlingen los, mit dem Ziel Theresienstadt. Nur einer der drei Transporte triff dort ein. Die beiden anderen fahren tagelang umher. Einer wird nach zwei Wochen in Südbrandenburg durch die sowjetische Armee befreit, er wird später als der "verlorene Zug" tituliert. Der andere, der bei Farsleben zum Halten kommt, nennt man später den "gestrandeten Zug". Die Häftlinge darin kommen aus Ungarn, den Niederlanden, Polen und Griechenland und tragen ihre private Kleidung. Die SS hatte diese Menschen als Geiseln eingeplant, sie sollten ursprünglich gegen gefangene Deutsche ausgetauscht werden.
Doch die heranrückenden alliierten Truppen versperren diesen Weg. Die SS-Leute lassen die entkräfteten Häftlinge antreten und machen sich einen Tag später aus dem Staub. Am Mittag des 13. April erreicht eine Einheit der 743. Amerikanischen Panzerdivision den Zug. "Als wir merkten, dass es Amerikaner waren, waren wir erleichtert. Viele weinten, auch meine Mutter", erinnert sich Peter Lantos, damals fünf Jahre alt. Ein amerikanischer Offizier hat die bewegenden Momente der Befreiung fotografiert. Lange Zeit galten diese Fotos als einzige Bildquelle. Sie dokumentieren eine Episode des Krieges, die im Bewusstsein der Öffentlichkeit in Vergessenheit geriet.
Bis vor zwei Jahren Susanne Oehme vom Museum Wolmirstedt im amerikanischen Nationalarchiv in Washington einen vier Minuten langen Film entdeckt, vermutlich angefertigt von einem Filmteam der amerikanischen Armee. Eine Sensation. Auf den Bildern sind Menschen zu sehen, die ungläubig in die Kamera schauen und es kaum zu fassen scheinen, dass sie in letzter Sekunde dem Tod entronnen sind. Ausgezehrt und bis auf die Knochen abgemagert. Männer zerquetschen Läuse zwischen den Fingern. Manche hatten es nicht geschafft, auch Tote sind auf den Bildern zu sehen.
Die Soldaten versorgen die Überlebenden mit Nahrung und bringen sie in den wenige Kilometer entfernten Ort Hillersleben, wo sie in einer ehemaligen Kaserne und den Wohnhäusern der Heeresversuchsanstalt untergebracht werden. Viele der entkräfteten Menschen sterben in den nächsten Tagen, ausgezehrt von den Strapazen oder an Typhus. Sie werden auf einem jüdischen Friedhof in Hillersleben begraben.
Im September 1945 zerstreuen sich die jüdischen Überlebenden in alle Winde, wandern nach Palästina aus, in die USA oder die alte Heimat. Doch damit ist die Geschichte nicht zu Ende. In die Kaserne ziehen nach dem Abzug der Amerikaner im Juli 1945 sowjetische Soldaten ein. Aus dem jüdischen Friedhof wird ein Sportplatz. Das Kasernenareal ist nun eingezäunt und für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.
Teilweise sind bis zu 30.000 sowjetische Soldaten in Hillersleben stationiert, was dem Ort den Spitznamen "Klein Moskau" einbringt. Weil im Lauf der Zeit immer wieder Angehörige die Gräber ihrer 1945 gestorbenen Verwandten besuchen wollen, greift die DDR 1984 zu einem Trick. Auf dem Friedhof in Hillersleben wird ein Gedenkstein aufgestellt. Darauf die Inschrift: "Hier ruhen 32 unbekannte jüdische KZ-Häftlinge, die auf dem Todesmarsch von Bergen-Belsen von den Faschisten ermordet wurden und im April 1945 hier ihre letzte Ruhestätte fanden."
Erst nach dem Mauerfall holen der Historiker Klaus-Peter Keweloh aus Hillersleben und sein Sohn Daniel die historische Wahrheit ans Licht. Sie halten den Kontakt zu Überlebenden wie Peter Lantos und führen die Kinder der ehemaligen Zuginsassen zu den authentischen Orten. Sie kommen in der MDR-Dokumentation zu Wort, ebenso wie der junge Filmemacher Robert Hirschmann, der einen Kurzfilm über die damaligen Ereignisse produziert hat und die Studentin Johanna Mücke. Schon als Schülerin am Gymnasium in Wolmirstedt hat sie sich mit der Geschichte des Zuges beschäftigt, hat Briefe und Interviews von den Überlebenden übersetzt.
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- 07.04.2025 | 23:05 Uhr | DasErste
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