Fragen an Itay Tiran
Herr Tiran, was mögen Sie an dieser Krimireihe und was hat Sie überzeugt, die Rolle des David Shapiro zu verkörpern?
Ich mag Krimis generell sehr, ich bin ein richtiger Fan dieses Genres. Es brauchte damals gar nicht viel, um mich davon zu überzeugen zuzusagen. Es macht mir viel Freude, auf Deutsch zu spielen – was keineswegs selbstverständlich war, als die Rolle an mich herangetragen wurde. Das Treffen mit Regisseur Matthias Tiefenbacher und der hervorragenden Schauspielerin Katharina Lorenz, die Sara Stein spielt, fühlte sich direkt sehr gut an. Wir hatten viel Spaß miteinander, die Chemie zwischen uns stimmte einfach. Und nachdem ich das erste Drehbuch gelesen hatte, hatte ich das Gefühl, dass ich zu dem Projekt passe und etwas beitragen kann: zum einen weil ich Israeli bin, zum anderen weil David Shapiro viel mit meinem eigenen Hintergrund zu tun hat. Bevor ich mich mit Theater und Schauspiel beschäftigte, spielte ich Klavier und träumte davon, Dirigent zu werden.
Im vierten Film der Reihe entdeckt Sara, dass David mit Blok ein Geheimnis teilt. Hinzu kommt, dass Sara im dritten Film ihre wahre Herkunft erfährt. Beides stellt die Beziehung von David und Sara auf eine harte Probe.
Die Geheimnisse aus der Vergangenheit bringen Saras und Davids Beziehung durcheinander und in Gefahr. Die Ursache für den Konflikt ist nicht, dass sie einander belügen oder betrügen, sondern die Scham: David schämt sich für das, was er im Krieg getan hat. Die Vergangenheit holt ihn ein. Ich denke, dass Sara und David einen Prozess durchleben, der sie reifer macht und aus dem sie als stärkere Persönlichkeiten und als richtig starkes Paar hervorgehen werden.
Wie kommt es, dass Sie gut Deutsch sprechen und sich so sehr für die deutsche Sprache und für Deutschland interessieren?
Meine Liebe zur deutschen Sprache begann in frühester Kind- heit, als ich Klavier und andere Musikinstrumente gespielt habe. Ich hörte die Musik der großartigen deutschen Komponisten – klassische Musik ist ohne den deutschsprachigen Raum nicht denkbar. Unabhängig von der Musik war ich schon immer ein Bewunderer der deutschen Literatur und Kultur. Sie hat mich enorm beeinflusst. Später habe ich mich in eine Frau verliebt, die in Berlin geboren und dort aufgewachsen ist. Wir leben nun gemeinsam in Israel. Ich habe auch ein Jahr Deutsch am Goetheinstitut in Tel Aviv gelernt. Das nennt man Liebe.
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