Fragen an Anna Bederke
Sie spielen die LKA-Beamtin Sarah Brandt, die zu ihrem ersten Fall im Zeugenschutz gerufen wird. Eine ziemliche Herausforderung. Wie geht sie damit um?
Vor allem ist es eine große Verantwortung, in die sie in kürzester Zeit hineinwachsen muss und an der sie auch durch die Ereignisse und Umstände immer wieder scheitert: mangelnde Erfahrung, ein neues Team, eine fremde Umgebung, ein Chef, der nicht gerade ihren Rücken stärkt und ihr unbekannte Schutzbefohlene, auf deren Vertrauen sie angewiesen ist, die aber ihre Kompetenz anzweifeln. Sie ist permanentem Druck ausgesetzt. Da gibt es kaum Platz für Überforderung und Unsicherheit, die sie mit "gelernter" Professionalität zu deckeln versucht.
Welche Eigenschaften muss man mitbringen, um als Personenschützerin beim LKA zu arbeiten, mit wem haben wir es bei Sarah Brandt zu tun?
Wie in wahrscheinlich allen Berufen helfen Erfahrungswerte der Souveränität. Das richtige Maß an Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, sich abzugrenzen, Belastbarkeit und – als Leiterin – natürlich Führungsqualitäten. Sarah bemüht sich, diese Fähigkeiten zu bedienen, vertraut dabei aber nicht genügend ihrer eigenen Courage und ist verunsicherter, als sie es zugeben würde. Sie will das Leben des Jungen schützen, ist aber ihren eigenen Lebensumständen nicht gut gewachsen und kämpft selbst mit Erfahrungen, die sie überwinden muss.
Mikis Mutter ist skeptisch, was die Kompetenz von Sarah Brandt betrifft und äußert ihre Bedenken auch offen. Was macht das mit einer LKA-Beamtin, die sich auf neuem Terrain befindet und versucht, ihren Job bestmöglich umzusetzen?
Neben der Frustration schwächt es ihre Position weiter und gefährdet den Einsatz. Sarah ist jemand, die es "richtig" machen will und das Misstrauen der Eltern ist ein weiterer Umstand, der ihr ihre eigene Hilflosigkeit vorführt. Und es wird im weiteren Verlauf immer schwerer, dieser Tatsache zu entkommen.
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