Christoph Letkowski spielt Kommissar Zellinger
Herr Letkowski, Sie spielen den Stuttgarter Kommissar Zellinger, der Lisas Mordverdacht gewissenhaft nachgeht. Was hat Sie an dieser Rolle gereizt?
Ehrlich gesagt, war ich mir anfangs nicht sicher, ob ich schon wieder die Rolle eines Ermittlers übernehmen will. Doch dann hat mir das ungewöhnliche Drehbuch von Arne Nolting und JanMartin Scharf gefallen. Ich fand es zudem reizvoll, mit Zellinger, einem Stuttgarter "GroßstadtCop", in einen ländlich-skurrilen Kriminalfall einzutauchen bzw. eintauchen zu müssen. Neben seiner Blutphobie hat es ihm die eingeschworene Dorfgemeinde jedoch nicht leicht machen wollen, den Fall zu lösen. Das ergab schon beim Lesen ein schönes Konfliktpotenzial, was mir sehr gefiel. Hatte ich erwähnt, dass ich über die Besetzung von Anna Fischer als Lisa Taubenbaum überaus glücklich war?
Wie würden Sie Ihre Rolle beschreiben?
Beim Lesen des Drehbuches dachte ich zuerst an das bekannte und klischeehafte Bild des einsamen, ermittelnden Wolfs. Zellingers Job ist nicht besonders familienfreundlich, doch er liebt ihn über alles. Er hat Angst vor dem Tod und stellt sich trotzdem oder gerade deswegen jeden Tag seinen Ängsten. Er versteht seine Arbeit, ähnlich wie Lisa, als Dienst an den Hinterbliebenen. Das verbindet die beiden und macht sie zu Komplizen mit gutem Potenzial.
Welche Ermittlungsmethode wendet Zellinger an?
Zellingers Methoden sind kein Hexenwerk. Er betreibt zunächst eine klar strukturierte und faktische Ermittlungsarbeit: Verbindungen und Zusammenhänge erkennen, ihnen nachgehen, mögliche Verdächtige befragen und die Indizien zusammentragen. Erst die Widerstände seiner Kollegen und Dorfbewohner zwingen ihn, auf Lisas Intuition zu achten und zu vertrauen.
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