Gespräch mit Karl Fischer
Sergente Vianello und der Commissario lösen jetzt ihren 25. Fall zusammen. Was war rückblickend sein bewegendster Fall?
Sergente Vianello ist ja ein Familienmensch und hat selbst Kinder, deshalb gehen ihm die Fälle, in denen Kinder zu Schaden kommen – beispielsweise in "Das goldene Ei" oder "Das Mädchen seiner Träume" – jedes Mal sehr an die Nieren.
Welches Erlebnis während der Dreharbeiten ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Beim ersten Dreh 1999 gingen wir in der Drehpause zu Mittag in einem Restaurant am Campo San Barnaba zum Essen. In einer engen Gasse kamen uns zwei echte Polizisten entgegen, haben mich im Vorbeigehen gegrüßt und gingen weiter. Kurze Zeit später, ich saß schon im Lokal, kamen sie plötzlich hereingestürmt – die Hand an der Waffe – und haben auf mich eingeschrien. Es waren zu diesem Zeitpunkt noch keine Italienisch sprechenden Teamkollegen anwesend, und ich verstand damals kein Wort. Große Erleichterung, als Federico, einer unserer italienischen Beleuchter, ins Lokal kam und die Sache aufklärte. Ich habe die beiden "Kollegen" dann auf einen Espresso eingeladen und wir haben noch sehr darüber gelacht. Seitdem bin ich aber nie wieder mit der Uniform in die Mittagspause gegangen.
Ihr Geheimtipp für die Lagunenstadt?
Ich werde von Zuschauern immer wieder gefragt, wo sich in Venedig die schöne Terrasse der Familie Brunetti befindet. Also: Wenn man mit einem Vaporetto Linie 1 oder 2 vom Lido kommend durch den Canal Grande fährt, ziemlich genau dort, wo auf der rechten Kanalseite die Station S. Angelo ist, muss man zum linken Ufer schauen. Dort kommt der Rio de San Polo mit dem Canal Grande zusammen. Links sieht man dann eine sehr große Terrasse und genau gegenüber rechts höher oben eine kleinere – und das genau ist die Terrasse. Aber das bleibt natürlich unter uns, sonst bekomme ich noch Probleme mit dem Commissario …
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