Gespräch mit Uwe Kockisch
Als im Jahr 2000 die erste Folge "Donna Leon" im Ersten lief, war noch nicht zu erahnen, wie beliebt und erfolgreich das Format werden sollte. Was ist Ihrer Meinung nach das Erfolgsgeheimnis dieser Krimireihe?
Mit der Filmreihe um Commissario Brunetti ist es uns offenbar gelungen, bei den Zuschauern nachhaltiges Interesse zu wecken.Venedig, die Serenissima, die Erlauchte, steht für Tizian, Goldoni, Gondeln, Dogen,Weltmacht, Marco Polo, Kunst, Casanova … In unseren Filmen trifft die vergangene Hochkultur auf den heutigen Alltag. Der Erfolg liegt an allen Beteiligten: Regisseur, Kameramann, das gesamte Filmteam vor und hinter der Kamera, auch an den Darstellern und an der Gesamtbetreuung durch die Produktion.
Sie lösen jetzt Brunettis 25. Fall und verbringen während der Dreharbeiten seit fünfzehn Jahren viel Zeit in Venedig. Was bedeutet die Stadt für Sie?
Venedig ist für uns der Drehort, Ort der Handlung, des Geschehens. Erinnerungen sind für mich dort überall, denn an jeder Ecke haben wir schon gedreht
Haben Sie Veränderungen in den vergangenen Jahren in der Stadt bemerkt?
Venedig verändert sich seit Langem. Die Stadt wird, laut Ezio Toffolutti, dem venezianischen Weltbürger, der gegen die Demütigung der Stadt durch Touristenströme und die Beschädigung durch Kreuzfahrtschiffe kämpft, geschändet.
Wie viel Brunetti steckt in Uwe Kockisch? Wie oft werden Sie inzwischen mit "Commissario" angesprochen?
Brunetti ist mir immer ein Stück voraus, ich arbeite gerne mit ihm zusammen. Ich werde auch als "Commissario" angesprochen – immer mit den Fragen: Wann kommt der nächste Fall? Wann geht’s weiter?
In "Ewige Jugend" muss Brunetti nicht nur Fingerspitzengfühl bei seinen Ermittlungen in venezianischen Adelskreisen beweisen, sondern steht auch privat vor der Herausforderung, seine erwachsenen Kinder ziehen zu lassen …
Da seine Schwiegereltern und seine Frau dem venezianischen Adel angehören, hat er damit kein Problem. Dass seine erwachsenen Kinder das Haus verlassen wollen, ist eher eine Herausforderung für seine Frau Paola.
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