Interview mit Oliver Masucci
Wer ist van Verten, die Figur, die Sie in "Werk ohne Autor" spielen?
Van Verten ist der Professor von Kurt Barnert an der Kunstakademie in Düsseldorf. Van Verten ist ein extremer Typ, absolut undurchschaubar. Seine Studenten rätseln, was ihn antreibt, was er denkt. Und Kurt stößt er sofort vor den Kopf, als er sich von ihm seine Kunst zeigen lässt – etwas, das er sonst ablehnt – und ihm unmissverständlich sagt, dass er nichts davon hält. Kurt ist geschockt, dabei ist es van Vertens Absicht, ihn aus seiner Stasis zu befreien und wirklich tief in sich danach zu suchen, wie er sich ausdrücken will. So beginnt Kurt, sich zu überdenken und sich selber zu finden.
Wie sah die Arbeit mit Tom Schilling aus?
Sehr angenehm. Wir haben wirklich eine sehr feine Art, miteinander zu spielen, und haben uns darin viel gegeben. Er hat einen wahnsinnig offenen Blick, und das ist sehr schön.
Was gefiel Ihnen an dem Drehbuch?
Dieses Buch hat mich fasziniert und berührt, als ich es gelesen habe. Es geht in seiner Rundheit auf, es funktioniert auf ganz wunderbare Weise. Das Buch erzählt Kunst und nimmt Kunst zum Anlass, etwas über den Menschen zu erzählen. Das hat mich auch an der Rolle von van Verten interessiert. Er betrachtet den Menschen als Gesamtkunstwerk und vertritt die Ansicht, dass die Kunst aus dem Mensch herauskommen muss, in die Gesellschaft rein. Nur so kann man etwas verändern oder bewirken. Er wünscht sich, dass die ganze Gesellschaft aus Künstlern besteht.
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