Autorenstatement von ANDREAS KARLSTRÖM & THORSTEN WETTCKE

Jeanny (Therese Riess) und Johannes (Manuel Rubey) kommen sich auf der Burgruine näher
Jeanny und Johannes kommen sich auf der Burgruine näher | Bild: MDR/ORF/Rowboat / Anjeza Cikopano

»Jeder kennt die Zeilen. Jeder kennt den Song. Jeder kennt das Video. Falcos Jeanny war der Skandal-Song der 1980er. Radiostationen weigerten sich „aus ethischen und moralischen Gründen“ Jeanny zu spielen, Prominente wie Thomas Gottschalk oder Dieter Kronzucker echauffierten sich öffentlich über die Verkommenheit von Song und Künstler. Dennoch – oder gerade deshalb – verkaufte sich die Single über 2,5 Millionen Mal und hielt sich acht Wochen an der Spitze der Charts. Ein halbes Jahr später veröffentlichte Falco Jeanny Pt. 2 - Coming Home, versprach damit „Aufklärung in ein großes Rätsel zu bringen“ und kehrte auf den Platz an der Sonne zurück.

Über 30 Jahre später erzählen wir, inspiriert von Falcos legendärem Hit, die fiktive skandalöse Liebesgeschichte zwischen einem vermeintlich psychopathischen Stalker und dem Objekt seiner Begierde. Doch je tiefer wir in die Welt der beiden hinabtauchen, desto klarer wird, dass die Dinge nicht so sind, wie sie zu Anfang scheinen.

Sie sind noch viel abgründiger ...

Basierend auf den kollektiven Assoziationen, die der Song in einer ganzen Generation hinterlassen hat, leuchten wir die Untiefen einer Amour Fou aus, die alles um sich herum mit in den Abgrund zu reißen droht. Roter Faden dabei bleibt die große Frage, die sich auch damals gestellt hatte: Ist Johannes wirklich der Täter? Und Jeanny sein nächstes Opfer? Oder gerät ein Unschuldiger ins Fadenkreuz von Ermittlern und Eltern-Mob? Und das Mädchen ist tatsächlich seine große Liebe? Das Pendel schwingt bis zuletzt hin und her ... So findet die faszinierende Mehrdeutigkeit des Songs seine Entsprechung in unserer Geschichte.«

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