Wolfgang Stauch (Drehbuch)

Wolfgang Stauch
Wolfgang Stauch | Bild: privat

Geboren 1968 in Contwig, Rheinland-Pfalz | Er arbeitete zunächst als Journalist (Sport und Kultur) für Tageszeitungen, Magazine und schrieb Hörspiele und Romane. Seit Ende der 1990er Jahre ist er überwiegend als Drehbuchautor tätig. | FILME/FERNSEHEN „Tatort – Diesmal ist es anders“ (2024), „Tatort – Vier Jahre“ (2022), „Tatort – Blind Date“ (2021), „Tatort – Der Tod der Anderen“ (2021), „Tatort – Du allein“ (2020), „Tatort – Anne und der Tod“ (2019), „Polizeiruf 110: Zehn Rosen“ (2019), „Tatort – Tod und Spiele“ (2018), „Emma nach Mitternacht – Frau Hölle“, (2016), „Tatort – Die schöne Mona ist tot“ (2013), „Polizeiruf 110 – Die Gurkenkönigin“ (2012) u. v. a.

Die Spuren bei diesem Mordfall ohne Leiche führen weit über die Stadtgrenzen von Dortmund hinaus bis nach China. Wie kamen Sie auf die Idee von „Made in China“?
Ich weiß nun nicht so ganz genau, was und wie viel ich hier verraten darf, ohne zu spoilern, aber um es mal so zu formulieren: Es gibt eben ein nahezu weltweites Interesse daran, wie Technik und Industrie "Made in Germany" funktionieren. In den Medien ist ständig davon die Rede, gerade in Bezug auf China. Das sind oft nicht die großen Schlagzeilen, aber die kleinen. Und im Ruhrpott bietet sich nunmal Stahl als Industriezweig geradezu an. Wobei der Pott natürlich den globalen Wettkampf in Sachen Schwer- und Stahlindustrie längst verloren hat. Aber die Geschichte hat ihren Ursprung ja in einer Zeit, in der der Ausgang noch etwas offener war.

Ob Vanessa Haiden, Rosa Herzog oder Peter Faber: Die Beziehungen zu ihren Eltern spielen in diesem Tatort eine zentrale Rolle. Was läuft da schief?
„Made in China“ ist ja letztlich eine Familiengeschichte, made in Dortmund. Und natürlich liegt die Idee dann nicht ganz fern - ich hoffe, das ist ausreichend unaufdringlich gelungen - dabei auch die Familien von Faber und Herzog zu erzählen, zumal ja beide bisher nicht gerade als Familienmenschen in Erinnerung geblieben sind. Aber sowohl Rosas Mutter als auch Fabers Vater waren bereits als Figuren vorhanden, deshalb wollte ich sie nutzen. Im Übrigen war es mir ein Anliegen, Rosa, auch mithilfe ihrer Mutter, in dieser Folge etwas stärker in den Fokus zu rücken.

Schein und Sein sind in diesem Tatort nicht immer auseinanderzuhalten. War es für Sie als Autor mehr Lust oder Last, mit diesen Mehrdeutigkeiten spielen zu können?
Das kann ich sehr knapp beantworten: natürlich Lust. Und ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut, dass es dem ganzen Team, Jobst Oetzmann als Regisseur vorneweg, meines Erachtens wirklich sehr gut gelungen ist, diesen Schwebezustand so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.

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