»Eine feste Rolle im Ensemble zu haben macht immer großen Spaß, das ging mir auch bei „Babylon Berlin“ so. Ich habe mich sehr gefreut, als man mit dem Vorschlag auf mich zukam, meine Figur in das Zentrum dieses „Tatorts“ zu stellen. Das war eine tolle Herausforderung. Ich versuche generell, mich bei meinen Rollen nicht übermäßig vorzubereiten. Mir ist immer sehr wichtig, möglichst viel aus mir selber herauszuholen: Wie würde ich selber diesen Satz sagen, und warum? Auf dass ich im Moment authentisch reagieren kann. In diesem Fall war es so, dass ich mich mit der Thematik bereits vorher beschäftigt hatte – leider nicht beruflich, sondern über eine Person aus meinem engeren Umfeld, die ähnliche Erfahrungen als Opfer gemacht hatte. Wir hat - ten viel darüber gesprochen, was wohl im Kopf der Täterfigur vorgeht, warum sie so handelt. Kein Mensch steht ja morgens auf und sagt, ich bin jetzt böse. Man empfindet sich selbst nicht als böse – man wird eher so von den anderen wahrgenommen. Und gleichzeitig ist es ein Trugschluss zu denken: Das da sind die Bösen, alles andere sind die Guten. Aber so ist das Leben. Dann war ich natürlich wahnsinnig froh, dass ich mich mit meiner Spielpartnerin so gut verstanden habe. Das war eigentlich meine größte Angst: dass ich jetzt jemanden treffe, wo man merkt, dass man sich nicht unbedingt mag. Dann wäre es sehr schwierig geworden. Aber dadurch, dass wir großes Vertrauen zueinander hatten, konnten wir auch gut miteinander spielen. Diese Sicherheit braucht man, glaube ich.«
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