Drei Fragen an Richard Kropf
Drehbuchautor
Der Tatort "Level X" ist Ihr erster Tatort. War es eine besondere Herausforderung, ein Drehbuch für einen Tatort zu schreiben, der mit der dritten Folge noch relativ am Anfang steht?
Es ist für jeden Drehbuchautor eine Ehre, einen Tatort schreiben zu dürfen, deswegen habe ich mich sowieso schon mal sehr gefreut, als die Anfrage kam. In diesem Fall kam noch hinzu, dass ich ein Fan von Ralf Husmanns Arbeit bin und er hier in den ersten beiden Folgen eine hervorragende Basis mit tollen Figuren geschaffen hatte, die mit Alwara Höfels, Karin Hanczewski und Martin Brambach natürlich erstklassig besetzt sind. Ich hatte sofort Lust, die Figuren weiterzuentwickeln und sie mit neuen Situationen und Charakteren zu konfrontieren – die hatten ja noch nicht so viel erlebt wie andere Tatort-Kommissare.
"Level X" widmet sich einem gesellschaftlich sehr relevanten und aktuellen Thema. Wie kam Ihnen die Idee zu dieser Geschichte?
Wir leben inzwischen in einer Zeit, wo – durch die Möglichkeiten des Internets – alles immerzu jetzt und live sein muss. Gleichzeitig erleben wir eine starke Individualisierung. Jeder kann seinen eigenen "Fernsehsender" im Netz bauen und da senden, worauf immer er Lust hat. Das Problem ist: Wenn Zigtausende genau das tun, dann muss man sich schon gut überlegen, wie man sich spektakulär genug präsentiert, damit das überhaupt jemand anklickt. Das schafft einen enormen Druck – und das fand ich spannend als Grundidee für "Level X".
Welche Rolle hat Dresden als Stadt bei der Entwicklung der Geschichte gespielt?
Mein Schwager studiert in Dresden, deswegen bin ich ein paar Mal im Jahr in der Stadt. Ich habe sie nie so negativ wahrgenommen, wie sie in den Medien teilweise dargestellt wird. Sondern als eine Stadt, die einerseits natürlich diese wunderschönen alten Gebäude hat und andererseits sehr jung und dynamisch wirkt. Das wollte ich in "Level X" zusammenbringen und das hat Gregor Schnitzler ausgezeichnet umgesetzt.
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