Interview mit Florian Baxmeyer
Regisseur
Herr Baxmeyer, bei dem Tatort "Zurück ins Licht" verknüpfen Sie mehrere Erzählstränge miteinander. Worauf haben Sie bei der Inszenierung besonders geachtet?
Es geht um die Themen Liebe und Begierde, aber auch um krankhafte Abhängigkeit und Hass. Das spiegelt sich in fast allen Figuren, ohne dass es einen direkten, kausalen Zusammenhang zwischen ihnen gibt. Es ging also darum, diese Charaktere auf einer atmosphärischen Ebene miteinander zu verbinden.
Nadeshda Brennicke spielt Maria Voss, eine extreme Rolle – worauf lag Ihr Hauptaugenmerk bei dieser Rolle?
Maria Voss rührt mich in all ihrer Krassheit. Sie ist eine unendlich einsame Frau, gefangen in ihrem Narzissmus. Ich hoffe, dass die große Empathie, die ich für diese Figur hege, sich auch auf den Zuschauer überträgt. Nadeshda Brennicke hat mich dabei zutiefst beeindruckt. Der Facettenreichtum und die Tiefe, die sie Maria Voss verleiht, sind faszinierend und zugleich unfassbar tragisch.
Die Stadt Bremen erscheint in einer ganz besonderen Ästhetik. Viele Szenen spielen in der Nacht, die Monologe von Maria Voss sind düster und intensiv, zwischendurch Fahrten mit Rollerblades – der Film hat eine ganz besondere Dynamik. Worin lag bei den Dreharbeiten die besondere Herausforderung?
Kameramann Hendrik Kley und ich haben uns ganz von der Dynamik der Schauspieler treiben lassen. Die Probenarbeit war extrem wichtig und wir haben erst danach entschieden, wie wir das visualisieren können. Friederike Weymar ist im Schnitt sehr frei mit dem entstandenen Material umgegangen. Es war spannend zu sehen, dass diese Geschichte eine weniger lineare Erzählform brauchte als andere.
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