"Ich fand interessant, mich in diese radikale Frau reinzudenken"
Fragen an Friederike Becht
Der "hundertste Affe" ist Ihr erster "Tatort" überhaupt. Was gab den Ausschlag, zuzusagen?
Die Rolle, die ich hier verkörpern durfte, hatte mich sehr angesprochen. Ich fand interessant, mich in diese radikale Frau reinzudenken, zu verstehen, warum sie so geworden ist. Sie hat für sich beschlossen: Wenn es nicht anders geht, dann muss man eben extreme Mittel einsetzen, um eingreifen zu können, um etwas zu tun, um etwas zu bewirken.
Die Aktivistin Luisa tritt für Gerechtigkeit ein – und das mit allen Mitteln.
Ihre Beweggründe sind gute – sie will die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf ein Verbrechen lenken, das bislang einfach weitgehend ignoriert wurde. Ihre Mittel sind allerdings sehr extrem und alles andere als gut.
Sind Sie ein umweltbewusster Mensch?
Eigentlich ja, aber es geht dann doch meist im Alltag unter. Ich habe mir in der Vorbereitung auf diesen Film und meine Rolle sehr viele Dokumentationen angeschaut und Berichte gelesen. Das brachte mich dazu, wieder mehr darüber nachzudenken, was ich eigentlich den ganzen Tag esse, woher zum Beispiel das Fleisch kommt, wie es möglich ist, dass Gemüse im Supermarkt teurer ist als die Wurst und zu hinterfragen, auf welche Kosten wir hier in unserem privilegierten Land leben. Man sollte sich generell mit dem Rest der Welt mehr in Beziehung setzen und das Ungleichgewicht hinterfragen.
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