"Der Beruf hat ihn verbittert"
Fragen an Manfred Zapatka
Was hat Sie bewogen, diese Rolle anzunehmen?
Es ist eine sehr gute Rolle, gut konzipiert, gut geschrieben. Render ist ein Mann, der sich vorgenommen hat, die Welt ein bisschen zu verbessern. Der Beruf hat ihn jedoch verbittert. Christian Jeltsch hat ein hervorragendes, unglaublich spannendes Buch verfasst, schon beim ersten Lesen bin ich darauf geflogen. Das in diesem "Tatort" angesprochene Thema über die Praktiken von Konzernen in der so genannten Dritten Welt beschäftigt mich schon lange. Es herrscht eine Form von Kolonialismus, die nicht aufgehört hat – auch nicht im Denken.
Kann ein Krimi den Zuschauer für Umweltthemen sensibilisieren?
Das glaube ich sehr wohl. Wir können die Welt nicht verändern, aber Anstöße geben, zum Nachdenken und Hinterfragen anregen, etwa, ob man wirklich das T-Shirt im 6er-Pack für 12 Euro kaufen muss, das in armen Ländern produziert wurde.
Wie war Ihre erste Arbeit mit Florian Baxmeyer?
Die Arbeit mit Florian Baxmeyer war überraschend und hat großen Spaß gemacht. Er ist jemand, der weiß, was er will, der zuhört, der genau aufpasst, der einen aber auch machen lässt und darauf einsteigt. Baxmeyer hat das Format, mal ein ganz Großer zu werden.
Was verbinden Sie heute mit Ihrer Geburtsstadt Bremen?
Bremen war für mich immer die große Stadt, obwohl ich nicht lange dort gelebt habe. Bremen wurde im Krieg zwei Mal ausgebombt und meine Familie evakuiert. Ich muss daher häufig an die aktuelle Situation der Flüchtlinge denken. Wir wurden damals in eine fremde Familie in Cloppenburg eingewiesen – das war wirklich kein Zuckerschlecken. Bremen interessiert mich nach wie vor und ich bin ein großer Fan von Werder Bremen.
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