Interview mit Birgit Minichmayr
Spiel am Abgrund | Strafverteidigerin Lea Brandstätter
Welche Bedeutung hatte das Thema Fußball für Sie, als Sie die Rolle angenommen haben und hat sich Ihr Verhältnis zu dem Sport im Laufe der Zeit verändert?
Ich habe leider kein Verhältnis zu Fußball. Weder finde ich das Interesse, mir Fußballspiele anzusehen, noch diesen Sport abzulehnen. Das blieb auch nach den Dreharbeiten so. Auch meine Kenntnisse über diese Aktivität haben sich nicht gebessert. Ich weiß nach wie vor nicht, wer in welcher Mannschaft und auf welcher Position spielt, etc. Aber ich empfand es auch nicht als zwingend notwendig für meine Rolle Lea, Studien über diese Spiele zu betreiben. Aber welche wirtschaftlichen Interessen, welche Machenschaften hinter diesem Sport stecken, fand ich wesentlich interessanter.
Die Rolle der Rechtsanwältin Lea Brandstätter ist Ihre erste Hauptrolle in einer High-End-Serie. Fühlt sich das anders an?
Ich hatte großen Spaß daran, eine Geschichte breiter erzählen zu können. Dennoch bleibt mein Eindruck, dass meine Vorgehensweise die Gleiche ist, ob Kino, Serie oder Fernsehen. Mit dem einzigen Unterschied: Man muss bei einer Serie viel mehr im Kopf behalten, weil die Nichtchronologie des Drehens einen wesentlich mehr beansprucht, immer zu wissen, in welcher jeweiligen Situation, zu welchem jeweiligen Zeitpunkt sich die Figur gerade befindet.
In Ihrer Rolle wird aus zunächst ganz persönlichem Interesse investigativ betriebene politische Neugier. Hat diese Ent- wicklung Sie besonders gereizt?
Das ganze Narrativ dieses Themas, aber auch die Tatsache, dass meine Figur sich mit jemandem in einer Beziehung befindet, von dem sie eigentlich ganz viel nicht weiß, hat mich gereizt. Dass dieser Mensch, den man liebt, alles andere als eine weiße Weste hat und man ihn dennoch nicht aufgeben kann. Die Figur Lea hofft bis zum Schluss, indem sie Davids Tod aufzuklären versucht, ein kriminelles System zu Fall bringen zu können. Beides gelingt ihr nur bedingt.
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