Fr., 17.02.23 | 05:30 Uhr
DeutschlandTrend
Februar 2023
Bürger befürworten befristete Aufnahme von Erbebenopfern
Zehntausende Menschen sind beim Erdbeben in der Türkei und in Syrien ums Leben gekommen, Millionen wurden obdachlos. Angesichts des Elends und der furchtbaren Bilder befürwortet eine große Mehrheit der Bürger den Vorschlag der Bundesregierung, die Visa-Vergabe unbürokratisch zu vereinfachen und Menschen aus dem Erbebengebiet bis zu drei Monate in Deutschland aufzunehmen, wenn hier lebende Angehörige dafür die Kosten übernehmen. Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) im aktuellen DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin halten dieses Vorgehen für richtig, 23 Prozent sind dagegen. Die vereinfachte Visavergabe wird bei Anhängern fast aller Parteien positiv gesehen - bei den Parteigängern von Bündnis90/Grüne stimmen sogar 88 Prozent zu. Anders beurteilen die AfD-Anhänger die Pläne der Regierung. Mit 56:38-Prozent stehen sie mehrheitlich dem Vorhaben der Visa-Erleichterung negativ gegenüber.
Fast zwei Drittel lehnen Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine ab
Nach dem Beschluss der Bundesregierung, der Ukraine Kampfpanzer zu überlassen, wurde in den vergangenen Tagen und Wochen darüber diskutiert, ob im Rahmen weiterer Militärhilfen die Abgabe von Kampfflugzeugen an die Ukraine sinnvoll und verantwortbar ist. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte diesen Überlegungen stets eine Absage erteilt und weiß dabei einen Großteil der Bevölkerung hinter sich. Fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) lehnen die Bereitstellung deutscher Kampfflugzeuge ab, noch nicht einmal jeder Vierte (23 Prozent) spricht sich für eine Lieferung aus. 13 Prozent konnten oder wollten dazu keine Aussage machen. Die Ablehnung einer Überlassung von Kampfflugzeugen für die Ukraine ist bei Anhängern von AfD (86 Prozent) und Linken (81 Prozent) am größten. Doch auch die Wähler von Grünen und FDP sprechen sich mehrheitlich dagegen aus, auch wenn dort die Befürworter eines solchen Schritts mit 38 Prozent bei den Grünen-Anhängern und 34 Prozent bei den FDP-Wählern am stärksten sind.
Sonntagsfrage: Ampel verfehlt eigene Mehrheit deutlich
Nach einem leichten Hoch zu Jahresbeginn verfehlen die Ampel-Parteien aus SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP beim aktuellen DeutschlandTrend im ARD-Morgenmagazin jetzt wieder deutlich eine eigene Mehrheit und kommen zusammen lediglich auf 42 Prozent. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, könnte die Union zwei Prozentpunkte zulegen und ihre Spitzenstellung mit 29 Prozent klar behaupten. Die SPD hätte gegenüber der Sonntagsfrage vom 2. Februar (- 1 Prozentpunkt) leichte Verluste zu verzeichnen, könnte aber den zweiten Platz halten. Der Abwärtstrend für Bündnis90/Die Grünen würde sich weiter fortsetzen, denn die Partei käme nur noch auf 17 Prozent (- 1 Prozentpunkt), ihr schlechtestes Ergebnis seit dem März 2022. 15 Prozent der Befragten würden sich für die AfD entscheiden, die ihr Ergebnis halten könnte. Die FDP käme mit leichten Verlusten auf 6 Prozent, die Linke würde sich auf 5 Prozent (+ 1 Prozentpunkt) verbessern.
Stand: 17.02.2023 07:57 Uhr