Mo., 30.01.17 | 04:50 Uhr
Das Erste
China: Wie geht es dem krebskranken Mädchen Hou Fei?
Die kleine Hou Fei ist tapfer. Und erste Siege hat sie schon errungen gegen den Krebs in ihrem Körper. In einem Pekinger Krankenhaus hat die Achtjährige gerade wieder eine Spritze bekommen. "Alle Befunde zeigen, dass die wichtigsten Organe unter Kontrolle sind. Auch Lunge und Rückenmark sehen gut aus, nur der Darm macht noch Sorgen", erzählt ihr Vater Hou Yongwei.
Monatelange Behandlung
Bereits vor einem halben Jahr hatte der "Weltspiegel" die verzweifelte Familie besucht. Sie war aus der Provinz nach Peking gezogen, weil die Krankenhäuser hier besser ausgestattet sind. Aber ihr Geld reichte nicht für die teuren Krebstherapien. Heute hat Hou Fei eine monatelange Behandlung hinter sich. Ihre größte Freude: Sie hat jetzt einen Bruder. "Ich liebe alles an ihm", sagt sie. "Aber ich mag es nicht, wenn er Ärger macht und schreit. Und er schreit oft und weint."
Familie musste hohe Kosten aufbringen
In den ersten Behandlungswochen litt das Mädchen unter vielen Nebenwirkungen. Eine schwere Zeit, aber ihr Zustand ist nun stabil, der Krebs breitet sich anscheinend nicht weiter aus. Die Familie musste sich hoch verschulden, in Peking können die Eltern wegen Hou Fei nicht arbeiten. Ohne die Spenden vor allem aus Deutschland hätten sie ihren Anteil an den Behandlungskosten trotz aller Kredite nicht bezahlen können. Sie sind allen sehr dankbar.
Die Krankenversicherung für die Landbevölkerung habe umgerechnet 40.000 Euro übernommen, sagt der Vater Yongwei. Die restlichen gut 95.000 Euro habe die Familie aufbringen müssen. Gerade erst hat sie ein Ein-Zimmer-Appartement bezogen. In der alten Wohnung hatte Hou Fei einen kleinen Spielkameraden, er hatte auch Krebs. Sein Zustand verschlimmerte sich plötzlich. Jetzt ist er gestorben. "Wir sind sofort ausgezogen. Sein Name war Xiao Bao", sagt Hou Feis Mutter. "Ich musste immer an ihn denken. Ich konnte nicht mehr in der Wohnung bleiben."
Die Angst bleibt
Die Angst ist immer da – trotz aller Fortschritte. Aus Deutschland bekam Hou Fei auch ein Kuscheltier, einen Stoffhasen, sie gibt ihn kaum aus der Hand. Die Behandlung können die Eltern noch einige Monate finanzieren. Mit den Spenden ist auch die Hoffnung zurückgekehrt, dass Hou Fei es tatsächlich schaffen kann.
Autor: Mario Schmidt, ARD-Studio Peking
Stand: 13.07.2019 19:46 Uhr
Kommentare