Druckfrisch-Musiker des Monats: Bonnie Prince Billy

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Druckfrisch-Musiker des Monats: Bonnie Prince Billy | Video verfügbar bis 17.11.2029 | Bild: ARD

Nie hätten wir vor ein paar Jahren gedacht, dass "druckfrisch" einmal exklusive kleine Auftritte all unserer musikalischen Helden beherbergen könnte. Nach "Soap & Skin" im letzten Jahr, den "Kills" und den "Einstürzenden Neubauten" ist diesmal der unglaublich tolle Bonnie Prince Billy unser Gast bei unserer "Ein-Song-in-einer-Minute-'druckfrisch'-Challange".

Sein Song "Our Home" ist zum Glück nicht ganz so traurig wie seine Coverversion von "I See A Darkness", die zu den traurigsten Stücken des gesamten Universums gehört – im Gegenteil: Billie singt im vielstimmigen Folkgesang davon, sich alles zur Heimat machen zu können … also auch eine kleine deutsche Literatursendung: Willkommen Billie daheim.

Begonnen hatte die Sendung ganz klassisch angehaucht mit einer Rave-Hymne der "Happy Mondays", mit der sie die glückseligen 90er Jahre beschallt haben und damit offenbar sogar klassisch-römischen Marmorstatuen das Tanzen beibringen können. Wir müssen gestehen, dass die erste Idee darin bestand, die klasischen 3D-animierten Skulpturen mit dem Spartakus-Soundtrack zu untermalen. Cutter Aron runzelte darauf die Stirn und eine schlaflose Nacht später besannen wir uns eines Besseren, eines viel besseren. Rave on!

Wie wir auf "Sea Song", die Cover-Version eines Robert Wyatt Songs von einer Band namens "The Unthanks", von der wir noch nie gehört hatten, gekommen sind, wissen wir beileibe nicht mehr. Er fand sich in dem digitalen Säckchen, das wir immer bei uns führen, falls wir irgendwo auf unerhörte Musik wie diese stoßen. "The Unthanks" haben diesen Song schon vor über einem Jahrzehnt live eingespielt und es ist uns ein weiteres Rätsel, wie ein solches Juwel so lange unentdeckt bleiben konnte. Wer "The Unthanks" sind, das müssen Sie selber googeln, weil wir könnten (und haben) es auch nicht anders gemacht. Danke dafür!

Nach der Liste erklingt plötzlich der unglaubliche Sizzle mit einem improvisierten Dancehall Track. Da es Bei Sizzle nicht immer ganz sicher ist, ob man seine Texte auch senden kann, haben wir genau hingehört. Er singt – glauben wir – im Refrain perfekt auf den Beat gesetzt so etwas ähnliches wie: "Dem get mi roti, slew dem wid Karate / Praise King Selassie him a di ancient monarchy / Now yuh get mi roti, slew dem wid Karate“ Mit dem zuvor in der Sendung zitierten Kippenberger gesprochen: Wir können da mit bestem Willen kein Hakenkreuz erkennen. Die perfekte Musik, um damit einen römischen Garten zu erkunden. 

Zum Schluss wieder einmal John Lennon mit "Gimme Some Truth", das vor über einem halben Jahrhundert 1971 als Protestlied gegen den 37. US-Präsidenten Richard Nixon auf dem Album "Imagine" veröffentlicht wurde. Mehr ist dazu beileibe nicht zu sagen. Stell dir vor ...

Andy Ammer

Stand: 17.11.2024 23:42 Uhr