JULIA RICHTER | CORINNA RIEMER
Was ist Ihre Figur für ein Mensch?
Corinna ist eine Frau, die wohl hauptsächlich über ihre Fotos kommuniziert. Sie hat einen interessanten Blick. Sie möchte hinter die Fassade schauen, auf der Suche nach den Abgründen, nach unserer anderen Seite. Die Seite, die wir lieber nicht zeigen und sehen wollen. „Ich muss das Bild ahnen, bevor es da ist!“ sagt sie zu Borchert, als er nach dem Geheimnis ihrer Fotos fragt.
Was treibt Corinna Riemer an?
Man sieht viel gelebtes Leben, eine große Sehnsucht und Hoffnung. Sie schaut auf Menschen, die nicht im Mittelpunkt stehen. Man sucht deren Geheimnis und stellt Fragen über deren Leben. Darin steckt für mich etwas sehr Waches und Offenes: die stille Beobachterin, feinsinnig mit einem geheimnisvollen gefährlichen Motor. Corinna ist einsam und verschlossen. Andere Menschen würden sie vielleicht als hart oder verbittert beschreiben. Für mich ist sie eher wie ein verletztes Tier, vielleicht sogar getrieben. Sie wartet auf den richtigen Moment.
Wie haben Sie die Dreharbeiten mit dem Stammensemble erlebt?
Wenn man einen eher introvertierten komplizierten Menschen spielt, ist es schön, wenn Kolleg*innen sich vorher schon kennen. Paule und ich kennen uns schon viele Jahre. Wenn wir uns beide begrüßen, verfallen wir sofort in heftiges Berlinern: Dies garantiert ein erstes Ankommen im fremden Team, und Christian Kohlund ist ein so interessierter, zugewandter und feiner Mensch. Nach wenigen Sätzen hatte ich das Gefühl, wir würden uns schon lange kennen.
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