Roman Knižka als Kort Holm
Roman Knižka im Interview über seine Rolle als Kort Holm
Herr Knižka, Sie spielen in „Blutlinie“ die Kopenhagener Unterweltgröße Kort Holm, der sich selbst auf die Suche nach dem Mörder seines Sohnes macht. Was ist Kort Holm für ein Mensch? Und wie haben Sie diese Rolle angelegt?
Aus meiner Sicht ist er zunächst einmal ein Mann, dessen Sohn ermordet wurde. Er tut das, was wohl jeder Vater tun würde: Er sucht den Täter – jedoch mit allen Mitteln, als kriminelle Größe. Er glaubt nicht an die Fairness in der Gesellschaft, hat sich ein kriminelles Imperium aufgebaut und ist ein meist illegal agierender do-it-youself Geschäftsmann. Man sollte ihn hassen, aber etwas Menschliches abgewinnen. Das war der Kern meiner Arbeit.
Waren Sie zum ersten Mal in Dänemark? Haben Sie während der Dreharbeiten die Menschen, das Essen und die Kultur kennengelernt? Was hat Sie dort besonders beeindruckt oder bewegt?
Ich bin immer mal auf dem Weg in den skandinavischen Norden und reise deshalb gelegentlich durch dieses schöne Land. Die Inneneinrichtungen machen auf mich einen besonders ästhetischen Eindruck. Dänen legen generell viel Wert auf schöne Dinge. Ein kleines Land, was sich auch sozial gesehen große Mühe gibt. Das imponiert mir. In Kopenhagen kann man die beste Küche der Welt erleben, wenn man das Geld dafür ausgeben möchte. Auf dem Land sieht das schon sehr, sehr anders aus. Aber ich will nicht meckern, wir hatten während der Dreharbeiten jedenfalls ein hervorragendes Catering.
Die karge Landschaft rund um Ribe ist der perfekte Schauplatz für düstere skandinavische Geschichten. Was macht Dänemark zu einem guten Schauplatz für einen Krimi? Und was macht den „Dänemark-Krimi“ aus Ihrer Sicht besonders?
Es ist ja schon ein kleines Phänomen, dass wir so gern Geschichten aus anderen Regionen oder Ländern konsumieren. Das lässt uns nämlich einen Abstand fühlen und schürt Interesse an entferntem Umfeld bzw. Mentalität. Die Kargheit des westlichen Dänemark lässt uns den Fokus behalten auf die Story des Films. Außerdem steh‘ ich auf Nicki von Tempelhoffs kompromisslose Darstellung seines Polizisten.
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