Marlene Morreis als Ida Sörensen
Marlene Morreis im Interview über ihre Rolle als Ida Sörensen
Frau Morreis, was hat sich seit dem ersten „Dänemark-Krimi“ in Ida Sörensens Leben verändert – beruflich und privat? Wie hat Ida sich dadurch verändert?
Ida muss das Ende einer langjährigen Beziehung verkraften. Und nicht nur das: Ihr Lebenspartner ist aufgrund seines Schweigens dafür verantwortlich, dass Menschen sterben mussten, was er hätte verhindern können. Das kann nicht von heute auf morgen verarbeitet werden, da kommt die Ablenkung durch Magnus' Neffen gerade recht. Sie hat aus der Geschichte mit Jannik aber auch gelernt, dass man niemandem je wirklich vertrauen kann.
Ida Sörensen und Magnus Vinter sind Streifenpolizisten und Partner. Sind Sie auch Freunde? Was ist die Basis ihrer Zusammenarbeit, und wie wichtig ist Vertrauen für die beiden?
Da Ida kein Mensch ist, der generell leicht vertraut, ist die Beziehung zu Magnus eine sehr wichtige für sie. Die beiden arbeiten schon lange zusammen und kennen sich privat, aber beide sind nicht der Typ, der anderen alles aus dem Privatleben erzählt. Insofern vertraut sie ihm, was die Arbeit betrifft, man muss sich ja auch auf seinen Partner verlassen können, das haben sie sich auch schon mehrfach bewiesen. Aber voneinander wissen tun sie längst nicht alles und abends mal ein Bier trinken kommt auch äußerst selten vor.
Auch in „Blutlinie“ gibt Ida sich nicht mit der offensichtlichen Lösung zufrieden – sie vertraut auf ihren Instinkt. Ist das in ihrem Job eine gute Idee?
Ida kann Menschen gut lesen, und das ist für eine Polizistin immer hilfreich. Sie urteilt nicht vorschnell und hinterfragt vermeintliche Wahrheiten. Ich denke, ohne ihren guten Instinkt wäre sie auch keine gute Polizistin, aber vielleicht sollte sie bei der Polizeiarbeit manchmal etwas analytischer und weniger hitzköpfig vorgehen. Ihr Handeln ist ja immer ihrer absoluten Überzeugung untergeordnet, dass das, was sie tut und vorhat, der einzig richtige Weg ist.
Mit Frida Olsen hat Ida so ihre Themen. Was haben die beiden Frauen für eine Beziehung zueinander?
Die Beziehung der beiden ist noch nicht ausgelotet. Sie haben sich in einer Extremsituation kennengelernt und treffen sich auch beim nächsten Mal unter nicht so ganz einfachen Umständen. Es gibt noch keine Vertrauensbasis, die etabliert ist, sondern es werden von einem Moment auf den anderen Situationen bewertet und ausgelotet. Prinzipiell hat Ida ja kein Problem mit Frida Olsen, die beiden haben nur grundverschiedene Herangehensweisen an die Polizeiarbeit, da Ida gerne auch mal eine unkonventionelle Abkürzung nimmt.
Der erste „Dänemark-Krimi“ wurde während des Corona-Lockdowns gedreht. Konnten Sie das Wikingerstädtchen Ribe und seine Bewohner bei den Dreharbeiten zu „Blutlinie“ besser kennenlernen? Haben Sie vielleicht sogar neue Lieblingsplätze entdeckt?
Ribe ist ein sehr hübsches, aber auch überschaubares Städtchen, da habe ich trotz Lockdown schon beim ersten Besuch geschafft, alles zu sehen. Diesmal habe ich aber auch einen Ausflug nach Esbjerg gemacht, die Stadt, aus der im Film ja auch Frida Olsen kommt.
Sie haben im schwedischen Linköping, in Alaska und in New York gelebt und gearbeitet. Welches Ziel haben Sie gerade vor Augen?
Immer ungefähr 17 gleichzeitig. Die ändern sich manchmal leider oft auch schnell wieder aufgrund weltpolitischer Ereignisse. Den Baikalsee musste ich erst mal von der Liste streichen. Dafür sind Japan und Südkorea gerade weit oben.
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