Regisseurin Katrin Schmidt
Regisseurin Katrin Schmidt über "Der Dänemark-Krimi: Blutlinie"
Frau Schmidt, das ist Ihr erster skandinavischer Krimi, den Sie gedreht haben. Was hat Sie an der Tradition der Nordic Noir Krimis gereizt?
Ich bin schon immer begeistert von düsteren, melancholischen Stoffen – sei es auf Buch-, Hörbuch- oder Serien-/Filmebene. Die speziellen und eigenwilligen Figuren sind es, die mich reizen. Oft gibt es einen starken Naturbezug, der eine rauere Grundstimmung zulässt. Die Figuren dürfen Ecken und Kanten haben und müssen nicht immer gefallen, das bietet natürlich in der Inszenierung ein sehr breites Spektrum. Auch sind die Verbrechen oft abgründiger und perfider, das hat durchaus einen Reiz beim Geschichten erzählen.
Was macht den „Dänemark“-Krimi aus Ihrer Sicht besonders?
Mit Ida und Magnus begleitet man zwei Mitarbeitende der Polizei, die ihr ganz persönliches emotionales Päckchen zu tragen haben und auch in ihrem Ermittlungsstil nicht unbedingt der Norm entsprechen. Die Geschichte, die in einem brachliegenden Wikingerdorf ihren Ursprung findet, ist mystisch und spannend zu gleichen Teilen und bietet dem Zuschauer einen kleinen Einblick in ein anderes Land und eine andere Art der Ermittlung. Weg von deutschen Sehgewohnheiten.
Haben Sie einen Bezug zu Skandinavien?
Als Kind habe ich ein paar sehr aufregende und prägende Urlaube mit meiner Familie in Skandinavien verbracht. Einsame Häuser, große Seen, Holzhacken, Fischen, Gletscher besteigen und Blaubeeren in Wäldern sammeln. Die Erinnerungen haben mich mein Leben lang begleitet. Und ich mag auch heute noch immer das Gefühl von wilder Einsamkeit und Ruhe, die man in Skandinavien finden kann.
Die karge Landschaft rund um Ribe ist der perfekte Schauplatz für düstere skandinavische Geschichten. Was macht Dänemark zu einem guten Schauplatz für einen Krimi?
Wind und Wasser ist ein ständiger Begleiter, das macht Dänemark per se schon zu einem besonderen Ort. Die Kargheit in den Dünen und der Wechsel zwischen Heideund Marschland lässt einen immerzu die Kälte spüren, die wir mit Absicht als Element in den Film eingebaut haben. Ribe mit seiner Umgebung ist als Drehort sehr dankbar, weil man immer wieder Gassen und verwunschene Winkel findet, die einem erlauben, in eine andere Welt abzutauchen.
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