Fragen an Marc Rensing
Regie
In Ihrer Filmografie finden sich zahlreiche Krimis. Was hat Sie an der Inszenierung von "Der Wunschzettel“ gereizt?
Da muss ich schmunzeln. In wohl fast keiner Filmografie eines deutschen Regisseurs werden Sie heutzutage keine Krimis mehr finden. In der Tat sind es bei mir, im Verhältnis, noch relativ wenige, ich komme ja eher vom Drama. Aber Vielseitigkeit und Abwechslung sind immer willkommen, und für mich als Regisseur ist so ein großes, kammerspielartiges Ensemblestück wie "Der Wunschzettel" natürlich eine Herausforderung und daher von Haus aus schon interessant. Darüber hinaus hatte unsere Drehbuchautorin Martina Mouchot eine so herrliche Vorlage mit wahnsinnig amüsanten Dialogstrecken und jeder Menge Emotion hingelegt, da war dieses Drehbuch für mich sofort absolut reizvoll. Deshalb habe ich mich auch unglaublich gefreut, Martinas Script zum Leben erwecken zu dürfen.
Anne Schäfer und Sebastian Ströbel spielen als Pauline und Daniel zusammen mit einem großen Ensemble. Wie darf man sich das Casting vorstellen?
Das Casting für diesen Film war durch das große Ensemble verhältnismäßig aufwendig und durch die vielen ziemlich konträren Charaktere ein ziemlich spannender Prozess, weil die Rollen ja trotz aller Gegensätze zu einem starken, familiären Zusammenhalt finden müssen. Wir haben nach Schauspielern gesucht, die der Zuschauer nicht schon eine Million Mal in ähnlichen Rollen gesehen hat und schon in Minute drei das Gefühl hat, er weiß schon wie alles ausgeht. Gleichzeitig sollten sie "das gewisse Etwas" haben – was mit unseren wunderbaren Protagonisten Anne Schäfer und Sebastian Ströbel, flankiert von tollen Schauspielkollegen wie Lena Stolze, Hans-Uwe Bauer, Jasmin Schwiers, Helgi Schmid, Annika Kuhl und Patrick Güldenberg, auf den Punkt gelungen ist. Unsere leider kurz nach Fertigstellung des Films viel zu früh verstorbene Casterin Gitta Uhlig hat da wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Wir waren ja drei Wochen gemeinsam mit der Crew in Paulines Elternhaus „eingesperrt“ – und entweder zerfleischt man sich in so einem Fall oder es entsteht etwas ganz Besonderes. Bei uns war es zum Glück Letzteres. Wir hatten also alle einen ziemlich besonderen Weihnachtsdezember.
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