»Ich liebe Weihnachten und bin, was dieses Fest betrifft, zugegebenermaßen ziemlich kitschig veranlagt. Bei uns geht es Weihnachten sehr traditionell zu. Ich feiere mit meiner ganzen Familie in Dülmen, im Münsterland, wo ich aufgewachsen bin. Wir haben über die Weihnachtstage das Haus voll mit Familie und auch mit Freunden, machen den Kamin an, genießen den von meiner Mutter gebackenen Stollen und machen viel Musik. Es ist laut und lustig, wir alle haben großen Spaß und oft spielen wir bis tief in die Nacht! Bei uns gibt es immer noch einen echten Weihnachtsbaum, den wir mit echten Kerzen schmücken.
Heiligabend essen wir Raclette und am 1. Weihnachtstag – ganz klassisch – Gans mit Rotkohl und Klößen. Den Rotkohl bereite ich zu, mein Schwager kümmert sich um die Gans, für die im Vorfeld in etlichen Rezepten gestöbert wird, um herauszufinden, worauf es bei der perfekten Haut ankommt, denn die soll ja schön knusprig sein. Am 2. Weihnachtstag habe ich lustigerweise Namenstag. Dem Heiligen Stephanus gedenkt man im Münsterland und im Oldenburger Land auf eine ganz spezielle Art: mit dem Stephanus-Steinigen. Der Legende nach wurde der Heilige Stephanus 40 Jahre nach Christus gesteinigt. Daraus entstand der Brauch, dass man mit einem Kieselstein durch die Kneipen zieht. Hat jemand keinen Stein dabei, muss er „einen ausgeben“. Kein harmloser Ursprung, den dieser Brauch hat, aber für mich ist das Schöne daran, dass ich bei diesen Streifzügen etliche Freunde und viele alte Bekannte wiedersehe.«
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