Gespräch mit Jens Weisser
– zu sehen als Jule Christiansens Vater,
Herr Weisser, Ihre Figur Dirk Christiansen ist in der Folge „Der Ring“ sehr präsent. Wie haben Sie das empfunden?
Ich habe mich gefreut, denn ich spiele diese Rolle wahnsinnig gern, weil sie so differenziert und facettenreich ist. Da gibt es einmal die Beziehung zu Jule, die eng und liebevoll ist. Dirk Christiansen hängt sehr an seiner Tochter, sie ist sein Ein und Alles. Er sucht vor allem jetzt ihre Nähe, weil er aufgrund eines Unfalls körperlich angeschlagen und nicht mehr ganz der Alte ist. Er, der immer der starke Vater war, hadert mit den Beschwerden, die mit dem Alter einhergehen. Das macht den Umgang mit ihm für sein Umfeld nicht ganz einfach. Als das kleine Mädchen Mila in seinem Garten auftaucht, lehnt er diese zunächst ab, um sie dann kurze Zeit später vorbehaltlos aufzunehmen, in seinem Haus zu verstecken und vor ihren Jägern zu beschützen. Dirk Christiansen ist ein spröder Typ und kann sehr abweisend und schroff sein, wenn er jemanden nicht mag oder wenn er sich bedrängt fühlt, aber er hat auch eine sehr fürsorgliche Seite. Das finde ich schön.
Jules Hilfe verweigert er jedoch: sowohl ihren Vorschlag, sich von Mehmet Ösker versorgen zu lassen, als auch einen Notfallknopf für alle Fälle zu tragen.
Mehmet Ösker nervt ihn. Er schlägt sich lieber allein durch den Tag als sich von jemandem betüddeln zu lassen. Als wir die Szene mit dem Notfallknopf drehten, passierte etwas ganz Merkwürdiges mit mir. Die schroffe Ablehnung des „Halsbandes“ kam von ganz allein, aus meinem tiefsten Innern, sie war nicht gespielt. Das hat mich sehr verblüfft. Ich habe mich in dem Moment davon treffen lassen. Meine Reaktion kam von ganz allein.
Sie haben bereits in vier Folgen von „Nord bei Nordwest“ gespielt. Was schätzen Sie an dieser Reihe?
Ich finde sie herrlich! All diese skurrilen Typen wie etwa die Bestatter gefallen mir sehr. Es ist die Mischung aus Kriminalfällen und absurden Alltagssituationen, die ich ganz toll finde!
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