Fragen an Daniel Rodic
Sie spielen einen jungen Betrüger, der im Rollstuhl sitzt und dessen Beeinträchtigung Teil seiner Betrugsmasche ist. Was hat Ihnen an Ihrer Rolle gefallen, und wie haben Sie die Dreharbeiten in Erinnerung?
Naja, gefallen hat mir, dass er trotz Beeinträchtigung noch die Dreistigkeit hat, diese sogar für seine Betrugsmasche zu benutzen. Wenn man an den Rand der Verzweiflung gebracht wird wie er, greift man wie in diesem Fall zu verzweifelten Taten. Alles in allem habe ich die Dreharbeiten in sehr guter Erinnerung, ein unglaublich warmherziges Team, das mich umgeben hat, und tolle Schauspieler und Schauspielerinnen. Und dazu noch die unfassbar schöne Natur, die als Location diente.
Seit einem Unfall drohte Ihnen selber ein Leben im Rollstuhl, aber Sie kämpfen dagegen an und machen Fortschritte. Haben Sie im Rollstuhl auch ähnliche Erfahrungen machen müssen wie Ihre Film-Rolle, dass nicht alle Einrichtungen behindertengerecht sind und manche Menschen unwirsch reagieren – so wie Sophie bei Ihrer ersten Begegnung?
Ich muss gestehen, dass ich persönlich nie eine schlechte Erfahrung gemacht habe während meiner Zeit im Rollstuhl. Eher im Gegenteil, so gut wie jeder Mensch war hilfsbereit und herzlich. Je nachdem, wohin man will, muss man gewisse Vorkehrungen treffen, wie sich informieren, ob alles so eingerichtet ist, dass man mit dem Rollstuhl von A nach B kommen kann, bevor man einen dicken Hals bekommt wie ich damals.
Wie „rollstuhlfreundlich“ ist Deutschland generell? Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf im täglichen Leben?
Wie gesagt, die Erfahrungen, die ich gemacht habe, waren durchaus rollstuhlfreundlich, wobei sicherlich immer Verbesserungsbedarf bestehen bleiben wird. Und wenn mal etwas nicht klappt, werden sich immer freiwillige Menschen finden, die jemandem von Herzen aus gerne unter die Arme greifen.
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