Marcus Weiler
(Regie)
Der zentrale Handlungsort bei diesem „Tatort“ ist ein Ausflugsschiff auf dem Rhein. Was waren hier die größten Herausforderungen für die Dreharbeiten?
Mit dem Rhein hatten wir schon vorher zu kämpfen, denn wichtige Drehorte wie der Leichenfundort waren aufgrund des damaligen Hochwassers plötzlich verschwunden. Aber wir hatten Glück, kurz vor Drehbeginn sank der Pegel wieder ab. Für die Drehtage auf dem Schiff gab es vor allem im Vorfeld eine Menge abzuklären. Wie schnell oder langsam kann das Schiff fahren? Können wir stundenlang mitten auf dem Rhein anhalten? Und wie lange dauert es, mit dem Schiff zurück auf Anfang zu fahren? All das funktionierte dank unseres erfahrenen Kapitäns erstaunlich gut, bis hin zum spektakulären Wendemanöver vor der Südbrücke. Eine weitere Herausforderung bestand darin, Teile des Schiffes im Studio aufwendig nachzubauen. Unsere Szenenbildnerin hat da mit ihrer Abteilung einen großartigen Job gemacht.
Der Kidnapper Huberty inszeniert auf dem Ausflugsschiff einen Schauprozess, der live ins Netz gestreamt wird. Was will er damit erreichen?
Huberty will der Öffentlichkeit seine Wahrheit aufzwingen, in der Hoffnung, damit rehabilitiert zu werden. Er fühlt sich von der Gesellschaft ungerecht behandelt, und nimmt diese persönliche Kränkung zum Anlass, mit denen abzurechnen, die – so glaubt er – sein Leben zerstört haben.
Ballauf und Schenk stehen bei diesem Fall unter Hochspannung. Und sie sind sich auch nicht einig, wie sie mit dem Kidnapper Huberty umgehen sollen. Ist das nur der Situation geschuldet oder hat der Konflikt zwischen den Beiden eine tiefere Ursache?
Eine tiefere Ursache nicht, aber beide sind durch die Geiselnahme in einem Ausnahmezustand, und schätzen die Gefahr, die von Huberty ausgeht, unterschiedlich ein. Dieser Konflikt spitzt sich zu, als Ballauf mit falscher Identität, allein und unbewaffnet an Bord geht. Schenk hält das für lebensgefährlich. Später muss er dabei zusehen, wie sein Partner vor laufender Kamera beinahe erschossen wird. Dieser Schock sitzt tief – oder wie Schenk es Ballauf gegenüber ausdrückt: „Mach das nicht nochmal, Max!“.
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