»Als Krimiregisseur finde ich closed rooms allgemein sehr reizvoll. Es sind von der Außenwelt abgeschottete Orte eines Verbrechens, in die wir mit den Kommissaren hineinschauen. Weil die Geschichten in einem so engen Rahmen spielen, kann ich mich stark auf die Figuren konzentrieren, auf ihre inneren Zustände und Konflikte. Ich versuche in meinen Filmen, so nah wie möglich an die Menschen heranzukommen, und diesem Gedanken folgte auch meine Inszenierung am Internat Solling in Holzminden, wo wir unseren „Tatort“ gedreht haben. Meine Sicht auf Eliteschulen hat sich seither ein wenig verändert, was mit dem Geist der Direktorin, ihrer Lehrkräfte und Mitarbeiter zu tun hat. Sie sind dort sehr darum bemüht, einen Bezug zur normalen Welt herzustellen. Wir sind in diese Welt eingetaucht, ohne dabei irgendwelche Kommentare über elitäres Denken oder blasiertes Verhalten abzugeben. Das hätte mich von meinen Figuren zu sehr distanziert und nur die Klischees bedient. Es wäre doch schade, wenn der Zuschauer sagen würde, na, typisch Eliteinternat, kennt man ja, lauter verzogene Kinder! Wir erzählen einen spannenden Krimi mit einer universellen Geschichte. Sie kann nur an einem Internat losgetreten werden, danach könnte sie überall spielen.«
Kommentare