Sabine Postel im Interview
Frau Postel, im Tatort "Wer Wind erntet, sät Sturm" geht es im Gegensatz zum letzten Fall, bei dem ein Familiendrama im Vordergrund stand, um einen umweltpolitischen Fall. Worin lag für Sie dabei der größte Reiz?
Ehrlich gesagt liegt ja der Reiz im Wechsel. Da wir uns auf die Fahnen geschrieben haben, dass mindestens jeder zweite Film ein sozialpolitisches Thema behandelt, war es jetzt wieder soweit. Wie immer, wenn es darum geht, neue Energieressourcen zu entdecken, geht es natürlich auch um Geld, in diesem Fall um viel Geld und natürlich auch um Macht. Und Macht macht korrumpierbar.
Inga Lürsen hat eine linke Vergangenheit und ist offen für ökologische Themen, doch in diesem Fall weiß sie nicht, was richtig oder falsch ist. Was irritiert die Kommissarin?
In Ingas Seele schlägt ein linkes Herz und folglich sympathisiert sie eigentlich mit den Leuten, die "gesunden" Strom erzeugen wollen. Aber auch hier gibt es nicht schwarz und weiß, nicht gut und böse. Das macht die Sache zwar spannend, aber auch für Inga partiell undurchschaubar.
Bei den Ermittlungen zeigt sich niemand der Verdächtigen den Ermittlern gegenüber kooperativ. Bedeutete das für Ihr Spiel eine besondere Herausforderung?
In der Tat sind die Tatverdächtigen in diesem Fall extrem verschlossen und undurchsichtig und Inga hat es schwer herauszufinden, wer mit wem aufgrund alter Seilschaften oder neuer Interessen gemeinsame Sache macht. Es ist immer interessant, eine Ermittlerin zu spielen, die verunsichert wird und auch mal Schwächen zeigen kann.
Welche Fälle sind Ihnen am liebsten?
Ich liebe Filme wie diesen, in denen brisante Themen spannend und unterhaltsam erzählt werden und der Zuschauer vielleicht im besten Falle sogar ein bisschen schlauer ins Bett geht.
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