Die Wege der Milch

Tim Mälzer vor Milchpackungen
Wie erkennt man, woher die Milch wirklich kommt? | Bild: NDR

  • Heumilch und Bergbauernmilch sind gesetzlich geschützte Begriffe. Auch bei Biomilch regeln Gesetzgeber und Verbände die Bedingungen.

  • Land-, Alpen-  oder Weidemilch sind dagegen nicht gesetzlich definiert – hier kann jeder Hersteller selbst bestimmen, was er damit meint. Deshalb kann "Alpenmilch" sogar aus dem Flachland nördlich von München stammen.

  • Das Identitätskennzeichen auf der Verpackung gibt Auskunft über den Sitz der Molkerei, nicht über die Herkunft der Milch.

  • Molkereiprodukte wie cremiger Joghurt etc. werden in der Regel mit Milchpulver hergestellt. Das muss nicht deklariert werden, da Milchpulver Bestandteil der Milch ist. Das Milchpulver muss nicht aus der Umgebung der Molkerei stammen. Die Molkereien können es zukaufen, etwa aus China oder aus Osteuropa, wo günstiger produziert wird.

  • Molkereien zerlegen Milch für den Transport in ihre Einzelbestandteile und fügen sie später wieder zusammen – so ist Haltbarkeit kein Problem.

  • An der Universität Jena forschte Prof. Gerhard Jahreis jahrzehntelang zu Milch. Der Ernährungswissenschaftler kann anhand bestimmter Milchfettsäuren genau bestimmen, was die Kühe gefressen haben (zum Beispiel ob frisches Gras oder Silage) und in welcher Höhe die Kuh lebt. Er weiß, dass heutige Hochleistungskühe mit einem Milchertrag von 10.000 Litern pro Jahr nur in Stallhaltung so viel Milch produzieren können,  denn solche Leistung funktioniert nur ohne Bewegung und Energieverlust.

  • Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat zum Zeitpunkt des Drehs (April/2017) keine eindeutige Kennzeichnungspflicht für die tatsächliche Herkunft der Milch in Planung.

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