Regionale Lebensmittel
Tim Mälzer mit Verbraucherschützerin Daniela Krehl im Supermarkt. Was heißt "regional" wirklich? | Bild:
NDR
Laut Ernährungsreport 2017 wünschen sich 73 Prozent der Deutschen regionale Nahrunsgmittel. Doch "regional" ist kein geschützter Begriff. Es gibt zahlreiche regionale Siegel. In jedem Bundesland sind die Kriterien anders. Die Zutaten kommen nicht unbedingt vollständig aus dem genannten Bundesland.
- Geprüfte Qualität Bayern: Die Hauptzutaten müssen zu 100 Prozent regional sein.
- Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein: Es gilt als das älteste Regionalsiegel Deutschlands. Die Hauptzutaten müssen ebenfalls zu 100 Prozent regional sein.
- Geprüfte Qualität Thüringen: Zu den Kriterien für die Zeichenvergabe gehört unter anderem, dass der Produktionsstandort des Lizenznehmenden in Thüringen liegt und dass der Anteil der Ausgangsstoffe aus der Region mindestens 50,1 Prozent für verarbeitete Produkte und 100 Prozent bei unverarbeiteten Produkten beträgt . Die Verbraucherschutzzentrale informiert über die Regionalsiegel.
- Bundesweit einheitlich geregelt ist das sogenannte Regionalfenster. Hier erfährt der Verbraucher, wo die Ware herkommt, wo sie verarbeitet wurde und wie hoch der regionale Anteil ist. Im April 2017 bestehen Verträge mit 740 Lizennehmern und über 4000 Produkte verfügen über dieses Kennzeichen. Es gibt allerdings keine Aussagen zur Art der Erzeugung (z.B. fair, nachhaltig, ökologisch, ohne Gentechnik, tiergerecht). Die erste Hauptzutat und die wertgebenden Zutaten müssen bei zusammengesetzten Produkten zu 100 Prozent aus dieser definierten Region stammen. Beträgt die erste Hauptzutat weniger als 51 Prozent des Produktgesamtgewichts, so müssen auch die weiteren Zutaten jeweils zu 100 Prozent aus der definierten Region stammen, bis mindestens 51 Prozent des Gesamtgewichtes erreicht sind.
Regionale Ware findet sich am ehesten auf den Wochenmärkten, also dort, wo Produkte meist nicht verarbeitet angeboten werden. Während Brot, Fleisch und Milch leicht regional zu bekommen sind, sind gerade in der kalten Jahreszeit viele Obst- und Gemüsesorten nicht regional zu bekommen – höchstens aus dem Treibhaus.
Beispiele regionaler Länderkennzeichen:
Siegel "Geprüfte Qualität Thüringen"
Siegel "Geprüfte Qualität Bayern"
Siegel "Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein"
2 Bewertungen
Kommentare
Bewerten
Kommentare