Nico Rogner ist Sergi Mas
Herr Rogner, Sie spielen Sergi Mas, heute IT-Techniker, der vor seinem Unfall unbedingt Taucher werden wollte. Wie würden Sie diesen Mann beschreiben? Was macht ihn aus, und was hat Sie besonders an dieser Rolle gereizt?
Sergi Mas hat sich zwar in seinem neuen Leben nach dem Unfall zurechtgefunden, ob er aber glücklich ist, da bin ich mir nicht so sicher. Figuren, die so einen krassen Bruch im Leben erlebt haben, sind immer interessant zu spielen. Da stellt sich generell die Frage: Wie werden wir mit unseren Schicksalen fertig? Das ist etwas, was uns alle betrifft, auch im Privaten, im Großen und im Kleinen.
Barcelona, die mondäne Metropole mit ihren endlosen Stränden, ist die perfekte Kulisse für die coole Clique um Sofia – vor 20 Jahren ebenso wie jetzt. Wie ist es Sergi in der Zwischenzeit ergangen, an welchem Punkt steht er gerade, und wie blickt er auf das Wiedersehen nach so vielen Jahren?
Sergi hat sich dieser großen Herausforderung gestellt, aber nur, soweit er es musste. Er hat den Moment des Unfalls und die Zeit davor nie ganz abschütteln können und lebt ein etwas einseitiges Leben an der Seite seines Vaters. Die Schönheit des Meeres hat ihn nie losgelassen und bedeutet ihm sicher mehr als die Vorzüge der mondänen Metropole. Dem Wiedersehen mit den Menschen, mit denen es eigentlich keinen Kontakt mehr gibt und die ein Leben ohne körperliche Einschränkungen entfalten konnten, schaut er mit gemischten Gefühlen entgegen.
Die vier Freunde müssen sich einem traumatischen Ereignis aus ihrer Vergangenheit stellen. Wie geht Sergi damit um? Wovor hat er am meisten Angst?
Er hat Angst davor, bemitleidet zu werden. Von Menschen, die aus seinem Leben getreten sind. Insofern bereitet er sich ganz pragmatisch darauf vor, indem er versucht, etwas über die Leben der anderen zu lernen, zu erfahren. Er erforscht, wie es ihnen ergangen ist.
Langjährige Freundschaften entwickeln sich im Laufe der Zeit, sie wachsen und verändern sich durch die verschiedensten Gründe. Welches Element einer Freundschaft sollte sich jedoch niemals verändern?
Die Zuneigung, die man füreinander hat. Und auch ein gemeinsamer Humor sollte erhalten bleiben.
Wie haben Sie die Dreharbeiten in Barcelona erlebt? An welche Begegnung, welchen Ort werden Sie noch lange zurückdenken?
Die Spaziergänge durch unser Viertel „El Poblenou“ und durch die gesamte Stadt, die Märkte, das Joggen am Strand und die Abende nach dem Dreh mit den Kolleg:innen auf der Hotelterrasse (solange wir nicht vertrieben wurden).