Die Autoren Matthias Kiefersauer und Alexander Liegl zu ihrem Film

Lisa (Anna Fischer) und ihr Bruder Hannes (Frederik Bott) suchen in der Region nach Hinweisen auf den Unfallhergang.
Lisa und ihr Bruder Hannes suchen in der Region nach Hinweisen auf den Unfallhergang. | Bild: SWR / Daniel Schmid

»Drehbuchautor ist ein sonderbarer Beruf. Man verbringt Monate mit den Figuren einer Geschichte. Manchmal fühlt es sich an, als säßen sie mit am Tisch, als wollten sie selbst die Geschichte weiterschreiben. Das kann unheimlich sein, beispielsweise wenn man gerade an einem Thriller arbeitet. Aber auch unheimlich lustig.

Lisa Taubenbaum zum Beispiel ist eine Figur, mit der wir sehr gern unsere Zeit verbracht haben: Eine Schwäbin, die aus Berlin zurückkommt (andersherum kann’s ja jeder). Eine Physiotherapeutin, die als Bestatterin arbeitet. Eine Ermittlerin, die gar nicht ermitteln darf. Dazu dann diese Familie: Der Vater Alfons, ein stolzer Schwabe, der gerne viel agiler wäre als es sein Körper zulässt. Der Bruder Hannes, ein erwachsener Mann mit dem Gemüt eines Kindes. Und schließlich der Kommissar Thomas Zellinger aus Stuttgart, mit dem Lisa ihre Fälle löst – und mit ihr Bett teilt, aber eben nicht immer, was es für uns Autoren besonders reizvoll macht. Es schreibt sich leicht auf all diese Figuren: Man lädt die Figuren an seinen Schreibtisch, wirft ein Thema in die Runde und schaut, was passiert. Die Erzählung nimmt fast von allein ihren Lauf zwischen Krimi und Komödie.

Der Kriminalfall im Rahmen von »Zweieinhalb Tote« ist eine Sozialstudie in einer schwäbischen Kleinstadt. Uns hat dabei die Frage interessiert, was in einem Ort und in einem Freundeskreis geschieht, wenn drei Männer gleichzeitig verschwinden – und infolgedessen Stück für Stück Geheimnisse auffliegen. Der fiktive Ort Hepperlingen ist dafür ein großartiges Versuchsfeld: Jeder kennt jeden, man kann sich schlecht aus dem Weg gehen. Und wir Autoren können unsere Begeisterung für ländliche Milieus ausleben. Ganz nebenbei haben wir versucht, ein Wort filmisch zu verewigen, das selbst in Schwaben immer mehr in Vergessenheit gerät. Mit Erfolg! Endlich taucht das »Bräschdlingsgsälz« mal im Fernsehen auf. Aber darüber freuen sich vermutlich nur wir Drehbuchautoren. Ein sonderbarer Beruf eben.«

Die beiden Autoren arbeiten seit über 20 Jahren zusammen und haben beispielsweise die Spielfilme »Das große Hobeditzn«, »Falsche Siebziger« sowie mehrere Folgen der Reihe »München Mord« geschrieben.

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